Eine Frage der Kosten
U9-Verlängerung: Die Berliner CDU teilt die Position der Bezirks-SPD
Dass die U-Bahnlinie 9 verlängert werden soll, darüber herrscht Einigkeit in der Bezirksverordnetenversammlung. Einen Dissens gibt es zwischen SPD und CDU um den Umfang der Verlängerung. Allerdings scheint die CDU auf Landesebene eher die Meinung der Genossen im Bezirk zu teilen als der ihrer eigenen Parteifreunde.
Die SPD-Fraktion in Steglitz-Zehlendorf setzt sich schon lange für die Verlängerung der U-Bahnlinie 9 von Rathaus Steglitz bis Lankwitz Kirche ein. Ein entsprechender Antrag scheiterte jedoch im Februar an der Stimmenmehrheit der schwarz-grünen Zählgemeinschaft. Schwarz-Grün legte eine eigenes Konzept zur Abstimmung vor. Demnach sollte die Verlängerung parallel zur S-Bahn bis nach Lichterfelde-Ost führen. Für SPD-Fraktionschef Norbert Buchta ist das ein „finanzieller Irrsin“.
Das sieht offensichtlich die CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus genauso. Sie fordert in einem Antrag vom Senat eine Machbarkeitsstudie zur Verlängerung der U9 zum S-Bahnhof Lankwitz. Zusätzlich soll eine weitere Verlängerung nach Marienfelde erörtert werden. Als Begründung führt der verkehrspolitische Sprecher der CDU Fraktion und Lankwitzer Abgeordnete Oliver Friederici an, dass der Busverkehr bereits jetzt an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit angekommen sei. Die Zahl der Fahrgäste sei so hoch.
Genau dieses Argument findet sich auch im SPD-Antrag vom Februar dieses Jahres. Darin erläuterte die SPD-Politikerin Carolyn Macmillan, die für Lichterfelde Ost und Süd in der Bezirksversammlung sitzt: „Um einen Verkehrskollaps durch die geplante Wohnbebauung auf dem ehemaligen Parks-Range-Areal zu verhindern, muss auch die Verkehrsanbindung des Berliner Südens dringend massiv ausgebaut werden. Da darf eine schnelle und zuverlässige Anbindung an die Innenstadt West nicht fehlen.“
Prinzipiell begrüßt die SPD-Fraktion den CDU-Antrag, zeigt sich aber auch verwundert. „Anscheinend weiß die rechte Hand nicht, was die linke tut“, sagt der Lankwitzer SPD-Verordnete Dmitri Stratievski. Fraktionschef Norbert Buchta sieht in dem Konzept der schwarz-grünen Zählgemeinschaft allein das Ziel, die U-Bahn nach Lankwitz zu verhindern. „Es wäre doch sehr viel einfacher und vor allem ehrlicher gewesen, die CDU-Fraktion in der Steglitz-Zehlendorfer BVV hätte damals unserem Antrag zugestimmt.“
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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