Anwohner wollen mehr Aufenthaltsqualität am Ahornplatz
Der Ahornplatz wurde vor über hundert Jahren als ovaler Rundplatz angelegt. Eine Rabatte in der Mitte war mit Sommerblumen bepflanzt. Vor etwa zwei Jahren hat das Grünflächenamt das Beet eingeebnet. Die Pflege war zu teuer. Seitdem fehlt es dem Platz an Attraktivität. Er macht einen verwilderten Eindruck, die Bänke sind kaputt. Die Papierkörbe quellen regelmäßig über, weil sie viel zu selten geleert werden. "Wir haben schon vor über einem Jahr mit dem Bezirk Kontakt aufgenommen und dem Grünflächenamt unsere Ideen zu einer Neugestaltung des Platzes unterbreitet", sagt Anwohner Lutz Kortas. Die Vorschläge seien zwar interessiert aufgenommen worden, konnten jedoch letztlich nicht umgesetzt werden, schildert Kortas.
So wären die Anwohner bereit, sich um die regelmäßige Leerung der Papierkörbe zu kümmern. "Ich würde das an jedem Abend übernehmen und den Müll entsorgen", sagt Souhail Aina, Inhaber des Restaurants "La Steakeria", das sich genau gegenüber dem Platz befindet. Um die Mülltüten aus den Behältern nehmen zu können, benötigt er einen Schlüssel. Den wollte das Amt zur Verfügung stellen. "Ich habe bis heute keinen Schlüssel", so Aina.
Ebenso signalisierten die Anwohner ihre Bereitschaft, die Bänke zu streichen und in Ordnung zu halten. Zuvor müssten sie jedoch vom Bezirksamt repariert werden. Das wurde vor über einem Jahr zugesichert, bis heute ist nichts geschehen.
Dazu erklärt Umweltstadträtin Christa Markl-Vieto (Grüne), dass die Bänke nicht vergessen worden sind. Das Problem: Die Maschine, mit der die Bänke relativ schnell repariert werden können, ist kaputt. Die Reparatur würde 60 000 Euro kosten. "Geld, das wir nicht zur Verfügung haben", erklärt Markl-Vieto. Sie versucht derzeit, die Summe für die Reparatur zu bekommen.
Alle anderen Vorhaben, wie beispielsweise den Platz in Eigenleistung zu bepflanzen und die Pflege zu übernehmen, scheiterten ebenfalls an fehelnder Unterstützung durch den Bezirk. Deshalb haben einige Anwohner inzwischen resigniert. Sie glauben, dass bürgerschaftliches Engagement nur an exponierter Stelle gewünscht ist. "Der kleine Platz in einer Seitenstraße hat offenbar keine Priorität."
Bei einem Vor-Ort-Treffen, zu dem die Kiezinitiative Steglitz kürzlich eingeladen hatte, äußerten dennoch ein Handvoll Anwohner ihr Interesse, dem Ahornplatz zu mehr Aufenthaltsqualität zu verhelfen. In Eigeninitiative und mit Unterstützung der KiS. Auch wenn die Vorstellungen zur Gestaltung unterschiedlich sind und von üppiger Bepflanzung bis hin zu einer einfachen Liegewiese reichen, wollen sie sich für ihren Platz engagieren.
Als erstes soll für mehr Ordnung gesorgt werden. Dann können Wünsche geäußert werden. Die KiS, die sich für mehr Lebensqualität im Kiez um die Schloßstraße einsetzt, möchte dafür eine Plattform bieten.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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