Besonders Besitzer von Einfamilienhäusern und Villen sind betroffen
Steglitz-Zehlendorf. Zwischen 2011 und 2013 hat die Zahl der Wohnraumeinbrüche im Bezirk zugenommen. Das geht aus einer Antwort des Senats auf eine schriftliche Anfrage des Abgeordneten Joschka Langenbrinck (SPD) hervor.
Der Anstieg verwundert nicht. Steglitz-Zehlendorf mit seinen rund 285 000 Einwohnern ist geprägt durch eine Reihe von Villensiedlungen und gekennzeichnet durch ein relativ hohes Durchschnittseinkommen der Bewohner. Die Arbeitslosenquote ist mit 10,1 Prozent (Stand 30. April 2013) vergleichsweise niedrig. Dahlem, die Seen- und Waldlagen von Zehlendorf und die Villenkolonie Lichterfelde-West gehören mit zu den beliebtesten Wohnlagen außerhalb der Berliner Innenstadt. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung war am 31. Dezember 2012 mit 46,1 Jahren der höchste Wert aller Berliner Bezirke, womit Steglitz-Zehlendorf der Bezirk mit den ältesten Einwohnern ist. "All das zusammengenommen, lockt auch ungebetene Gäste an", bedauert Polizeioberrat Sven Heinrich, Leiter des Abschnitts 43. Verzeichnet die polizeiliche Statistik 2011 für Steglitz-Zehlendorf noch 930 Wohnraumeinbrüche, so stieg die Zahl 2012 auf 961 und 2013 auf 1256 Wohnraumeinbrüche.
Aufgegliedert nach Einbrüchen in Wohnungen, Einfamilienhäusern und Villen ergibt sich das folgende Bild: Im Jahre 2011 wurden 601 Wohnungseinbrüche angezeigt. 2012 verringerte sich die Zahl der Delikte geringfügig auf 557 Einbrüche, um im vergangenen Jahr auf 685 Einbrüche hochzuschnellen.
Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den Einbrüchen in Einfamilienhäuser und Villen. Suchten Einbrecher 2011 noch 329 Wohnhäuser heim, waren es 2012 bereits 404. 2013 drangen die Ganoven in 571 Einfamilienhäuser beziehungsweise Villen ein.
Die Polizei versucht diesen Trend durch verstärkte Präsenz und Aufklärung zu stoppen. "Doch der Bezirk ist flächenmäßig groß, und was nützt die ganze Prävention, wenn sich die Leute teure Häuser bauen aber an der notwendigen Sicherheitstechnik sparen", ärgert sich Sven Heinrich.
Michael Kahle / m.k.
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