Bezirk will mit "Willkommenskultur" Konflikte verhindern

Im früheren Hotel im "Kirchblick" am Schlachtensee wohnten vor einem Jahr für wenige Monate Asylbewerber aus Afghanistan. | Foto: M. Schmidt
  • Im früheren Hotel im "Kirchblick" am Schlachtensee wohnten vor einem Jahr für wenige Monate Asylbewerber aus Afghanistan.
  • Foto: M. Schmidt
  • hochgeladen von Lokalredaktion

Steglitz-Zehlendorf. Die Zahl der Flüchtlinge im Bezirk wird nach Angaben der Sozialbehörde deutlich steigen. Derzeit sind an drei Standorten insgesamt 1121 Plätze für Zufluchtsuchende vorhanden - nach Ansicht der Opposition zu wenig.

Sozialstadtrat Norbert Schmidt (CDU) erwartet in Steglitz-Zehlendorf "deutlich mehr Flüchtlinge, als wir momentan haben." Einfluss auf die Zahl der aufzunehmenden Flüchtlinge habe sein Amt jedoch nicht, sagt Schmidt. Derzeit befinden sich 8,48 Prozent der 13 216 in Berlin lebenden Flüchtlinge in Steglitz-Zehlendorf. Es wird damit gerechnet, dass ihre Zahl im Laufe des Jahres auf mehr als 21 000 in der Hauptstadt und auf 1800 im Bezirk steigt.

SPD-Politiker werfen dem Bezirksamt vor, nicht genug Unterkünfte für Flüchtlinge bereitzustellen. Schmidt wie auch Bürgermeister Norbert Kopp (CDU) verweisen auf die alleinige Zuständigkeit des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LaGeSo). Dieses verhandelt direkt mit den Eigentümern von Häusern, in denen Flüchtlinge untergebracht werden sollen. Der Bezirk prüfe nur, ob die entsprechenden Gebäude zulässig seien, sagt Kopp. Neben dem Heim für 40 unbegleitete Minderjährige in der Wupperstraße wohnten 109 Betroffene in der Klingsorstraße, darunter auch Familien.

Nach Angaben des Bürgermeisters läuft zudem ein "Prüfverfahren" für die mögliche Unterbringung weiterer 200 Menschen in der Goerzallee. Zuständig sei das Bezirksamt lediglich für die Beschulung von Flüchtlingen unter 18, für Kitaplätze und Impfungen. "Wir haben kein Problem mit Kapazitäten", sagt Kopp. "Über das normale Maß hinaus" bemühe sich Steglitz-Zehlendorf in Zusammenarbeit mit Kirchen und Sozialverbänden um eine "Willkommenskultur."

"Niemand verlässt gern seine Heimat. Wir wollen zeigen, dass die Menschen hier willkommen sind", appelliert Kopp an die Bürger. Die kurzzeitige Unterbringung von Asylbewerbern in Schlachtensee 2013 habe "wunderbar funktioniert."

Dem pflichtet auch der Sozialstadtrat bei. In Steglitz-Zehlendorf gebe es eine bürgerliche Tradition des Helfens: "Wir sind hier nicht in Hellersdorf. Wo Menschen in Not sind, muss ihnen geholfen werden", sagt der Sozialstadtrat.

Martinus Schmidt / mst
Autor:

Lokalredaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
 Ist Ihr Herz gesund? Informieren Sie sich am 20. November über Herzschwäche und wie man sie erkennt und behandelt. | Foto: Caritas-Klinik Maria Heimsuchung

Infos über Herzinsuffizienz
Vortrag: „Herzschwäche erkennen und behandeln“

Die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung lädt Sie herzlich zu einem informativen Vortrag am 20. November 2024 von 17 bis 18 Uhr ein. Unter dem Titel „Stärke dein Herz – Herzschwäche erkennen und behandeln“ erfahren Sie Wissenswertes über die frühzeitige Erkennung und moderne Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz. Dr. med. Philipp Krauser, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Oberarzt im Caritas Kardiozentrum Berlin, wird in dem Patienteninformationsabend auf die typischen...

  • Pankow
  • 30.10.24
  • 483× gelesen
WirtschaftAnzeige
Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk. | Foto: VEAN TATTOO
3 Bilder

VEAN TATTOO
Tätowierer: einer der gefragtesten Berufe unserer Zeit

Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk, das nicht nur künstlerische Fähigkeiten, sondern auch ein tiefes Verständnis des gesamten Prozesses erfordert. In diesem Artikel wird VEAN TATTOO Ihnen die Welt der Tätowierkunst näherbringen und erläutern, warum der Beruf des Tätowierers heute zu den...

  • Mitte
  • 28.10.24
  • 591× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen? Erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Infoabend am 12. November
Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen

Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen, die jeden Schritt zur Qual machen oder Ihnen sogar in Ruhe keine Erholung gönnen? Es muss nicht so bleiben! Besuchen Sie unseren Infoabend "Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen: Schonende & komfortable OP-Methode!" und erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen – schonend, effektiv und ohne Angst vor einem Eingriff. Expertenwissen kommt beim Infoabend am 12. November aus erster Hand: Tariq Qodceiah, Chefarzt...

  • Reinickendorf
  • 01.11.24
  • 325× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 446× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.