Bezirk will mit "Willkommenskultur" Konflikte verhindern
Sozialstadtrat Norbert Schmidt (CDU) erwartet in Steglitz-Zehlendorf "deutlich mehr Flüchtlinge, als wir momentan haben." Einfluss auf die Zahl der aufzunehmenden Flüchtlinge habe sein Amt jedoch nicht, sagt Schmidt. Derzeit befinden sich 8,48 Prozent der 13 216 in Berlin lebenden Flüchtlinge in Steglitz-Zehlendorf. Es wird damit gerechnet, dass ihre Zahl im Laufe des Jahres auf mehr als 21 000 in der Hauptstadt und auf 1800 im Bezirk steigt.
SPD-Politiker werfen dem Bezirksamt vor, nicht genug Unterkünfte für Flüchtlinge bereitzustellen. Schmidt wie auch Bürgermeister Norbert Kopp (CDU) verweisen auf die alleinige Zuständigkeit des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LaGeSo). Dieses verhandelt direkt mit den Eigentümern von Häusern, in denen Flüchtlinge untergebracht werden sollen. Der Bezirk prüfe nur, ob die entsprechenden Gebäude zulässig seien, sagt Kopp. Neben dem Heim für 40 unbegleitete Minderjährige in der Wupperstraße wohnten 109 Betroffene in der Klingsorstraße, darunter auch Familien.
Nach Angaben des Bürgermeisters läuft zudem ein "Prüfverfahren" für die mögliche Unterbringung weiterer 200 Menschen in der Goerzallee. Zuständig sei das Bezirksamt lediglich für die Beschulung von Flüchtlingen unter 18, für Kitaplätze und Impfungen. "Wir haben kein Problem mit Kapazitäten", sagt Kopp. "Über das normale Maß hinaus" bemühe sich Steglitz-Zehlendorf in Zusammenarbeit mit Kirchen und Sozialverbänden um eine "Willkommenskultur."
"Niemand verlässt gern seine Heimat. Wir wollen zeigen, dass die Menschen hier willkommen sind", appelliert Kopp an die Bürger. Die kurzzeitige Unterbringung von Asylbewerbern in Schlachtensee 2013 habe "wunderbar funktioniert."
Dem pflichtet auch der Sozialstadtrat bei. In Steglitz-Zehlendorf gebe es eine bürgerliche Tradition des Helfens: "Wir sind hier nicht in Hellersdorf. Wo Menschen in Not sind, muss ihnen geholfen werden", sagt der Sozialstadtrat.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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