Bürger sollen beim Wässern des Straßengrüns helfen
Gerade Jungbäume benötigen in der Anwuchsphase besonders viel Wasser, sonst drohen sie abzusterben, sagt Christian Hönig, Fachreferent für Baumschutz beim BUND. Aufgrund der lang andauernden Trockenperiode ist das im Boden gespeicherte Wasser bald aufgebraucht. "Eine Besserung ist nicht in Sicht, die angekündigten Wärmegewitter bringen nicht genug Regen mit", erklärt Hönig.Der BUND empfiehlt, Jungbäume zwei- bis dreimal pro Woche mit jeweils vier Eimern Wasser zu gießen. Aber auch ältere Bäume bleiben vitaler, wenn sie an heißen Tagen mit Wasser versorgt werden.
Monika Osteresch, Leiterin des Grünflächenamtes im Bezirk, erklärt hingegen, dass bei solcher Extremhitze relativ geringe Wassergaben nicht sinnvoll seien. "Bei zu wenig Wasser bleibt die Feuchtigkeit an der Oberfläche und es bilden sich Feinwurzeln. Die wiederum verhindern, dass die großen Baumwurzeln mit Feuchtigkeit versorgt werden.
Sie plädiert daher, Bäume wöchentlich einmal mit 50 bis 100 Litern Wasser zu versorgen. So geht auch das Grünflächenamt vor. "Unseren Jungbäumen wird regelmäßig einmal pro Woche jeweils 100 Liter Wasser gegeben", so die Expertin. Je mehr Wasser, desto tiefer dringt es in die Erde und erreicht somit auch die Hauptwurzeln der Bäume. Unterstützung durch die Bürger sei natürlich dennoch sinnvoll. Vor allem aber sollten Bäume, die nicht mehr als Jungbäume zählen aber auch noch nicht älter als sieben Jahre sind, ausreichend gewässert werden.
Auch wenn viele Bäume derzeit die Blätter regelrecht hängen lassen, sei der Zustand der Bäume im Bezirk nicht bedenklich. "Die Natur schützt sich. Wenn sich die Blätter einrollen ist das eine Schutzmaßnahme. Damit wird verhindert, dass zu viel Feuchtigkeit verdunstet." Dauerhafte Schäden seien nach Ansicht der Grünflächenamtsleiterin nicht zu befürchten.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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