Förderung läuft aus: Fraueninfothek hofft auf Hilfe
Das Projekt läuft im Mai 2013 aus und damit auch die Finanzierung. "Wir hoffen sehr, dass wir wieder Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds akquirieren können und von Senat und Bezirk finanziell unterstützt werden", sagt Angela Dovifat, eine der Projektleiterinnen. Denn die Fraueninfothek kann jetzt schon eine erfolgreiche Bilanz ziehen. "Unser Ziel, im Laufe der zwei Jahre 200 Frauen zu ihrer beruflichen Orientierung zu beraten, haben wir längst erreicht. Die Annahme des Angebotes ist gigantisch", freut sich die Diplom-Kauffrau. 280 Frauen kamen bisher zur Beratung in die Fraueninfothek, 670 Gespräche wurden geführt. Das sind im Schnitt 15 bis 20 Gespräche pro Woche. "Offensichtlich schließt das Angebot eine Lücke im bezirklichen Beratungsangebot", sagt Dovifat. Durch den großen Zuspruch stößt das Projekt an seine Kapazitätsgrenze. Inzwischen gibt es eine lange Warteliste.Zur Beratung einer Klientin gehören drei Gesprächstermine. Zunächst werden in einem Vorgespräch die "Strukturdaten" ermittelt. Die meisten Frauen sind zwischen 40 und 50 Jahre alt und sehr gut qualifiziert. Rund 40 Prozent haben einen akademischen Hintergrund. Die Hälfte der Frauen kann auf eine fundierte Berufsausbildung und zum Teil auf internationale Erfahrungen zurückgreifen. Lediglich zehn Prozent sind ohne Ausbildung. In zwei Folgegesprächen geht es darum, welche Vorstellungen die Frauen von ihrer beruflichen Zukunft haben, von welche Neigungen und Fähigkeiten sie in einem möglichen Beruf profitieren können. "Wir helfen den Frauen auch in der Bewerbungsphase. Dazu gibt es verschiedene Workshop-Angebote, die für alle Interessentinnen offen sind", sagt Dovifat. An den bisher 44 angebotenen Workshops nahmen insgesamt 275 Teilnerinnen teil.
Neben der guten Auslastung können sich auch die ersten Ergebnisse sehen lassen: Rund 20 Prozent der Frauen konnten in den 1. Arbeitsmarkt integriert werden, weitere acht Prozent haben den Start in die Selbstständigkeit geschafft, rund 15 Prozent befinden sich in einer Fortbildungsmaßnahme und etwa 20 Prozent im Bewerbungsverfahren. Die Zahlen belegen, wie wichtig die Fraueninfothek im Bezirk ist. "Es wäre schön, wenn wir in die Reihe der vom Senat geförderten Frauenprojekte aufgenommen würden", wünscht sich die Projektleiterin.
Doch Angela Dovifat zeigt sich zuversichtlich: "Wir haben das Gefühl, dass der Bezirk ein großes Interesse an der Fortführung des Projektes hat. Im Wirtschaftsausschuss sowie im Ausschuss für Gesundheit und Gleichstellung haben alle Fraktionen einer Fortführung zugestimmt. Am 14. November steht die Beschlussvorlage auf der Tagesordnung der Bezirksverordnetenversammlung.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
Kommentare