Gewächshaus für tropische Wasser- und Sumpfpflanzen wird saniert
Steglitz-Zehlendorf. Ein großer Bauzaun an den Gewächshäusern des Botanischen Gartens informiert derzeit über eine weitere millionenschwere Maßnahme im Botanischen Garten. Das Victoria-Gewächshaus wird mit großem Aufwand saniert.
"Das Gewächshaus für Sumpf- und Wasserpflanzen der Tropen und Subtropen ist über einhundert Jahre alt. Die Statik ist mürbe und vor allem gab es große Probleme mit der Heizung", informierte kürzlich Walter Lack, Direktor am Botanischen Garten und Botanischen Museum Berlin über die seit Langem geplante Maßnahme. Denn eigentlich sollte es gleich im Anschluss an die Sanierung des Großen Tropenhauses von Grund auf instand gesetzt werden. Doch die Finanzierung war nicht geklärt und aufgrund neuer Förderrichtlinien musste ein neues Energiesparkonzept erarbeitet werden. Nun steht das denkmalgeschützte Victoria-Gewächshaus seit 2006 leer. Die Bauruine ist für Besucher geschlossen. Die Wände sind durchfeuchtet, die technischen Anlagen veraltet und defekt. In der Glashülle fehlen viele Scheiben.
"Der energetische Zustand des Gewächshauses entspricht dem Standard der Nachkriegszeit. Damals hat noch keiner an CO2-Emission und Energieeffizienz gedacht", sagt Lack. Am Ende war das Gebäude eines der größten Energieverschwender im Botanischen Garten. Die denkmalgerechte und energetische Grundsanierung wird zu einer deutlichen Reduzierung von CO2 und einer erheblichen Energieeinsparung führen. Nach der Maßnahme sollen nur noch etwa die Hälfte der bisher benötigten Energie verbraucht werden.
Im Zuge der Baumaßnahme wird der zentrale Eingangsbereich zu den Gewächshäusern barrierefrei gestaltet. Ebenso werden die Besuchertoiletten rollstuhlgerecht saniert.
Insgesamt kostet die Sanierung rund zehn Millionen Euro. Das Geld wird zu etwa einem Drittel aus dem Berliner Landeshaushalt bereitgestellt. Rund ein Drittel kommt aus dem Umweltentlastungsprogramm II.
Die Bauarbeiten werden voraussichtlich Ende 2014 abgeschlossen. Ab 2015 wird die Neubepflanzung starten. Dann steht das Haus wieder als eines der bedeutendsten Schaugewächshäuser des Botanischen Gartens den Besuchern offen und die tropischen und subtropischen Sumpf- und Wasserpflanzen können in den Wasserbecken bewundert werden.
Eventuell schon im Sommer 2015, spätestens aber im Sommer 2016, kann die berühmte und namensgebende Riesenseerose "Victoria amazonica" wieder in voller Pracht bestaunt werden. Mit ihren 30 Zentimeter großen Blüten und bis zu zwei Meter großen Schwimmblättern gehörte sie zu den Besuchermagneten des Botanischen Gartens.
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