100 Jahre Groß-Berlin: Von nie ermüdender Schaffenskraft
Martin Sembritzki war der erste Bürgermeister des Bezirks Steglitz

Martin Sembritzki war der erste Bürgermeister des 12. Verwaltungsbezirks Steglitz.  | Foto: Archiv Heimatverein Steglitz
  • Martin Sembritzki war der erste Bürgermeister des 12. Verwaltungsbezirks Steglitz.
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Mit dem Zusammenschluss der ehemals selbstständigen Gemeinden Lankwitz, Lichterfelde, Steglitz und Südende zum 12. Berliner Verwaltungsbezirk Steglitz, musste natürlich auch ein Bürgermeister her. Der erste Bezirksbürgermeister war Martin Sembritzki.

Martin Rudolf Sembritzki wurde am 24. August 1872 in Königsberg geboren. Nach seinem Jurastudium wurde er Stadtrat in Königsberg. Von dort wurde er 1913 zum Stadtsyndikus (Leiter des Zentralen Juristischen Dienstes) von Charlottenburg berufen, 1921 wurde er zum ersten Bürgermeister des neugebildeten Groß-Berliner Bezirks Steglitz gewählt.

Dem Archiv des Heimatvereins Steglitz ist zu entnehmen, dass er von nie ermüdender Schaffenskraft war, und dass Steglitz damals als der bestgeleitete Bezirk Berlins galt. Als Experte für Baufragen und Siedlungswesen initiierte und realisierte er etliche Bauvorhaben, die heute noch für Steglitz bedeutend sind. Unter seiner Leitung und Initiative wurden der Steglitzer Stadtpark und Grünanlagen an Teltowkanal und Bäkepark, die Otto-Lilienthal-Gedächtnisstätte in Lichterfelde und die Krieger-Gedächtnisstätte im Lankwitzer Gemeindepark gebaut. Auch Wohnhäuser wie das Laubenhaus in der Neuchateller Straße, ein Seniorenheim in der Rückertstraße, ein Jugendhaus in der Paulsenstraße, der Titania-Palast in der Schloßstraße, die neue Feuerwache in der Südendstraße und das Lichterfelder Stadion, das 1929 eröffnet wurde, entstanden in der zwölfjährigen Amtszeit von Sembritzki.

Es wundert daher kaum, dass dem Archiv zu entnehmen ist, dass Sembritzki eher auf Baustellen unterwegs war als am Schreibtisch sein Amt auszuüben. So sei er häufig vor Ort gewesen, um sich über den Stand der Arbeiten zu informieren. Er kletterte auf Leitern, prüfte die Keller oder kroch durch Dachluken auf die Böden der Häuser.

Er interessierte sich auch für das kulturelle Leben in seinem Bezirk und ließ kaum eine bedeutende Veranstaltung im Bezirk aus. Er war ständiger Besucher der Konzerte des Lichterfelder Musikvereins, bei Vorstellungen der Volksbühne Lichterfelde-Dahlem und im Schloßpark Theater, sowie bei den örtlichen Vereinsveranstaltungen.

1933 musste Martin Sembritzki krankheitsbedingt von seinem Amt zurücktreten. Am 1. August 1934 starb er in seiner Lichterfelder Wohnung am Hindenburgdamm 10. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Parkfriedhof Lichterfelde. In Südende erinnert eine Straße an ihn.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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