Schüler bauen sich ihr Klassenzimmer selbst
Vor den Ferien, vom 20. bis 23. März wurden die Pläne realisiert. Die Ideen dazu hat die JÜL-Klasse im Rahmen des Schulbauprojekts "Bauereignis" im November gesammelt. Es ist inzwischen ein Vorzeigeprojekt, das großes öffentliches Interesse und Anerkennung auf internationalen Bildungskongressen erfährt. Bei der Ideensuche wurden sie vom Architektinnen-Duo Katharina Sütterlin und Susanne Wagner unterstützt und erarbeiteten ein Klassenzimmer-Design. Unter Anleitung eines Handwerker-Teams haben die Schüler Einbauten und Möbel selbst angefertigt und so auch Werkzeugkunde und handwerkliche Fähigkeiten vermittelt bekommen.
Mit Begeisterung bedienen der sechsjährige Jarl und der siebenjährige Rafael die Bohrmaschinen. Akkurat setzen sie die Maschine auf die vorgezeichneten Markierungen für die Bohrlöcher. "Das ist toll, dass wir unseren Klassenraum selbst bauen", sagt Jarl. Er glaubt, dass die ganze Klasse am Ende sehr stolz sein kann. "So ein Klassenzimmer hat dann keiner."
Nach den Ideen der Kinder wird ihr neuer Lernort ein Podest mit niedrigen Tischen, Hochtischen und Bänken bekommen. Darauf werden Sitzkissen gelegt. Auch die Kissen werden von den Kindern selbst genäht und mit Dinkel gefüllt. "Das Projekt bildet die Basis für ein neues Verständnis von Schule: Kinder entwerfen und setzen die Ideen für einen Ort um, an dem sie gut lernen können", erklärt Susanne Wagner.
Hilfe bekommen die kleinen Handwerker auch von ihren Eltern. Katja Carstensen zum Beispiel hilft dabei, die Kissenbezüge zuzuschneiden. Anfang sei sie ja skeptisch gewesen, aber jetzt ist sie vom Projekt begeistert. "Die Kinder bringen auch so viel Begeisterung mit nach Hause - das ist direkt ansteckend", sagt die Mutter.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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