Spiele-Max-Gründer Wilfried Franz für "Coeo" ausgezeichnet
Beim Einkaufen Gutes tun. Das war der Beweggrund für Wilfried Franz, 2010 den "Coeo-Shop der guten Taten" zu eröffnen. Coeo kommt aus dem Lateinischen und bedeutet soviel wie zusammen kommen, sich finden. Als Franz seine Geschäftsidee umsetzte, hatte er schon Jahrzehnte als erfolgreicher Unternehmer hinter sich. 1982 fing er ganz unten an und gründete die erfolgreiche Spielwarenkette "Spiele Max". Als er 2008 das inzwischen in ganz Deutschland verbreitete Unternehmen verkaufte, hatte er seine neue Idee schon vor Augen: "Ich wollte ein werteorientiertes Filialsystem schaffen", sagt er. Wilfried Franz stellte sich die Frage, "Was könnte eine Alternative sein, sich und das Unternehmen nicht ausschließlich auf Gewinnmaximierung auszurichten?" Seine Antwort: "menschenorientiertes Handeln". Auch aus eigener Betroffenheit in der Familie entstand die Idee, "ein innovatives Filialkonzept für Einkaufszentren mit Produkten aus Werkstätten für Menschen mit Behinderungen zu entwickeln". Der Grundstein für Coeo war gelegt.
Allein aus Werkstatt-Produkten hätte sich das Vorhaben nicht umsetzen lassen. Deshalb suchte Franz nach weiteren Möglichkeiten, die zu seinem Konzept passen würden und nahm Fairtrade-Produkte und Erzeugnisse aus kleinfamiliären Betrieben ins Programm.
Darüber hinaus unterstützt Coeo auch die Integration von Menschen mit Benachteiligungen in den Arbeitsmarkt. "Bei uns arbeiten Menschen mit Behinderungen und wir bilden Jugendliche mit Beeinträchtigungen in einem Einzelhandelsberuf aus. Wir wollen diesen jungen Menschen eine neue Perspektive eröffnen, ihre Selbstständigkeit sowie ihr Selbstwertgefühl stärken", sagt Franz.
Alle Gewinne des Shops werden ausschließlich für die Weiterentwicklung der Geschäftsidee von Coeo und für Spenden an ausgewählte soziale Projekte verwendet.
Das soziale Engagement des Coeo-Shops ist jetzt von Dilek Kolat, Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen, als Landessieger des Deichmann-Förderpreises ausgezeichnet worden. "Das Projekt bietet Jugendlichen eine Lehr- oder Arbeitsstelle, die sonst keine Chancen erhalten", lobte Kolat. Zusammen mit Ulrich Effing, Projektleiter des Deichmann-Förderpreises, überreichte sie eine Urkunde sowie ein Preisgeld in Höhe von 1000 Euro. Deichmann engagiert sich seit neun Jahren für die berufliche Integration von benachteiligten Jugendlichen und ehrt Initiativen und Projekte, die jungen Menschen mit schlechten Startbedingungen den Weg ins Berufsleben ebnen.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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