Viele Steglitzer Galerien haben eine lange Tradition

Otto Axmann setzt in seiner Galerie auf die Neugier der Kunstliebhaber. | Foto: K. Menge
  • Otto Axmann setzt in seiner Galerie auf die Neugier der Kunstliebhaber.
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Steglitz. Während sich in Berlins Mitte eine Galerie an die andere reiht, gibt es in Steglitz vergleichsweise nur wenige Kunsthändler. Abseits vom großen Kunstbetrieb ist es nicht immer einfach, sich zu behaupten. Mit Engagement und Ideen haben sich aber auch im beschaulichen Steglitz Kunstgalerien etabliert.

Christine Bara hat es nie bereut, ihre Galerie nicht im hippen Bezirk Mitte eröffnet zu haben. Seit 1998 führt die 64-Jährige die Galerie "Classico" in der Schützenstraße 52. Sie hat sich den Standort ganz bewusst ausgesucht. "Kunst muss man sich in Ruhe und mit Muse anschauen können und nicht mal schnell so im Vorbeigehen zwischen Schuhgeschäft und Wäscheladen", sagt sie. Im Laufe der Jahre hat sich die kleine Galerie ein breites Publikum erschlossen. "Wir fühlen uns der klassisch-gegenständlichen Kunst verbunden", so die Galeristin. Alle sechs bis sieben Wochen wird eine neue Ausstellung eröffnet. Die Künstler kommen aus Finnland, Italien, Holland, Berlin und anderen deutschen Städten. Zum Konzept gehört es, mehrere Künstler der Galerie in einer Ausstellung zu einem bestimmten Thema zu präsentieren. "Es ist interessant, die unterschiedlichen Handschriften und Herangehensweisen zu einem Thema zu zeigen", erklärt Christine Bara. Bis zum 2. März stellen Künstler der Galerie zum Thema Stillleben aus. Danach werden Bilder zum Thema Wetter gezeigt (Galerie Classico, Schützenstraße 52, www.galerie-classico.de, 79 70 93 84).

Nur wenige Hundert Meter entfernt präsentiert Otto Axmann in der Lepsiusstraße 83 internationale Kunst. Der ehemalige Inhaber eines Einrichtungshauses hat sich 2007 mit der Eröffnung der Kunstgalerie einen Traum erfüllt. "Ich habe mich schon früher mit Kunst beschäftigt und mich gern mit schönen Dingen umgeben", sagt Axmann. Auch er vertritt internationale Künstler. Sie kommen aus Frankreich, Griechenland und Frankreich. Dabei versucht er immer neue Künstler zu präsentieren. Um in der Galerienlandschaft Berlins bestehen zu können, müsse er sich etwas einfallen lassen. Dabei spiele die Neugier eine große Rolle. "Kunstliebhaber wollen Neues sehen und internationale Künstler sorgen für Gesprächsstoff", sagt Axmann. Die Zusammenarbeit mit Botschaften hilft ihm, immer neue Kunstschaffende in seine Galerie zu holen. Die Ausstellungen wechseln alle drei Monate. Derzeit ist eine Gruppenausstellung mit sechs Künstlern in der Galerie zu sehen. Am 7. März stellt Alexander Loos aus. Der aus Kasachstan stammende Maler lebt und arbeitet in Dresden. Galerie Axmann, Lepsiusstraße 83/Ecke Grunewaldstraße, www.galerie-axmann.de, 852 70 65.

Ganz anderes präsentiert sich die Galerie Handschlag in der Markelstraße 60. Hier hat Gabriela Tauschwitz ein kleines Refugium geschaffen. Erst seit einem Jahr am Ort, ist die kleine Galerie zu einer Begegnungsstätte der Kunst im Kiez geworden. Das liegt auch daran, dass sich die Besucher nicht nur die Arbeiten von Künstlern, die zum größten Teil aus Berlin und Brandenburg kommen, ansehen können. Bei Kerzenschein und leiser Musik darf man sich auf das gemütliche antike Sofa setzen, einen Tee trinken, plaudern und in aller Ruhe in den antiquarischen Schätzen stöbern. Es finden sich Druckgrafiken, künstlerische Originale, Gefäße, Skulpturen, Möbel, Schmuck und andere Antiquitäten. Neben den Ausstellungseröffnungen alle vier Wochen trifft man sich auch zu Erzählsalon und Schreibwerkstatt. Gerade erst hat die Ausstellung "Geradlinig" eröffnet. Gezeigt werden Arbeiten der Malerin und Grafikern Angelika Watteroth. Die expressionistischen Bilder sind bis zum 5. März zu sehen (Galerie Handschlag, Markelstraße 60, www.handschlag.wordpress.com, 81 47 72 96).

Obwohl die kleinen Galerien im Bezirk Fuß gefasst haben, bleiben sie oft ein Geheimtipp unter Kunstliebhabern. Galerien-Rundgänge wie in anderen Bezirken gibt es nicht. "Das ist schade", bedauert Christine Bara. Ein solches Angebot würde nicht nur den Galerien nutzen, es könnte auch das kulturelle Angebot im Bezirk bereichern, findet Otto Axmann. Er vermisst zuweilen die Unterstützung des Bezirks.

Karla Menge / KM
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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