Wiedervereinigung: SPD und Piraten bezeichnen drei Bäume als unangemessen
Das grüne Denkmal sollte aus einem gleichschenkligen, 50 Quadratmeter großen Dreieck bestehen. Drei Bäume, eine Buche, eine Kiefer und eine Eiche, sollten es markieren. Das Wachsen der Bäume und die Ausdehnung der Kronen sollen Wachstum, Wandel und Zusammenwachsen des vereinten Deutschlands darstellen.
Seit Juni 2013 ist der Antrag in den Ausschüssen diskutiert worden, fünfmal wurde er vertagt und zweimal geändert. Auf der Strecke blieben die Baumarten und die anfangs angestrebte Beteiligung von Schulen. Die Endfassung hat nun eine hitzige Debatte in der Bezirksverordnetenversammlung ausgelöst.
SPD-Fraktionschef Norbert Buchta kritisierte, dass in einem grünen Bezirk wie Steglitz-Zehlendorf irgendwo drei Bäume gepflanzt werden sollten. "Das wird einem Wiedervereinigungsdenkmal nicht gerecht." Die Piraten pflichteten ihm bei. Ein Denkmal aus drei Bäumen sei zu wenig für ein so großes und wichtiges Ereignis, erklärte Piratenvorsitzender Eric Lüders. Beide Parteien erklärten, dass sie der Urfassung zugestimmt hätten, die abgespeckte Form aber ablehnten.
Die drei ursprünglich vorgesehenen Bäume würden nicht an einem Standort wachsen und gedeihen, erklärte Grünen Fraktionschef Uwe Köhne. "Es ist schwierig eine geeignete Stelle zu finden", erklärte er.
Dann solle man besser auf ein solches grünes Denkmal verzichten und Vorschläge für ein anderes unterbreiten, forderte Norbert Buchta. SPD-Fraktionsmitglied Volker Semmler stellte das Errichten eines Denkmals im Bezirk generell infrage. Er betonte, dass Berlin insgesamt doch ein Denkmal der Wiedervereinigung sei.
Nach gut einer Stunde forderte CDU-Fraktionschef Norbert Hippe (CDU) ein Ende der Diskussion. Die Bäume würden gepflanzt und ein geeigneter Standort gefunden. Tatsächlich wurde der Antrag mit den Stimmen von CDU und Grünen angenommen. SPD und Piraten stimmten dagegen.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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