Wolfgang Holtz lädt zu geschichtlichem Spaziergang ein
1914 wurde der Park ohne großes Brimborium eingeweiht. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden immer mehr Mietshäuser gebaut. "Die Leute aus den Mietshäusern sollten sich hier erholen können", erzählt der Geschichtsexperte.Zu Erholungszwecken wurde die rund 14 Hektar große Anlage von Anfang ausgiebig genutzt. Familien durften die Rasenflächen betreten und Kinder auf den Wiesen herumtollen. "Das war damals etwas ganz Besonderes", so Holtz.
Der gebürtige Steglitzer, Wolfgang Holtz ist am Munsterdamm aufgewachsen, hat selbst eine sehr persönliche Bindung zum Stadtparkviertel. Viele Häuser und Straßenzüge kennt er noch aus Kindheitstagen. Auch den Park selbst kennt er aus seiner Kindheit. Hier ging er mit seinem Vater spazieren. Davon zeugt sogar ein Foto: Wolgang Holtz als fünfjähriger Steppke sitzt mit seinem Vater auf einer Mauer im Stadtpark.
Dieses und zahlreiche andere Fotos veranschaulichen in dem Buch die Entwicklung des Parks. Insgesamt sind 238 Fotos und Abbildungen enthalten.
Dieses und zahlreiche andere Fotos veranschaulichen in dem Buch die Entwicklung des Parks. Insgesamt sind 238 Fotos und Abbildungen enthalten.
Sie zeigen unter anderem, wie es rund um den heutigen Musikpavillon aussah. Bis zum Zweiten Weltkrieg war an dieser Stelle eine Planschwiese. Oder dort, wo heute das Jugendfreizeitheim "Albert-Schweitzer" steht, befand sich früher ein Feierabendheim für pensionierte Lehrerinnen. Es gab auch ein Tiergehege und eine Brunnentrinkhalle. Einige Relikte aus der Geschichte des Stadtparkviertels sind bei einem aufmerksamen Spaziergang durch den Park noch zu entdecken. So kann man die Reste der alten Brücke über den Teltowkanal aufspüren, die einst der Brückenstraße ihren Namen gab. Historische Aufnahmen von der Villa Veit Am Stadtpark, Ecke Brückenstraße zeigen das herrschaftlich Anwesen von damals. Heute stehen noch die beiden Eichenbäume, die vor dem Anwesen wie ein Eingangsportal gepflanzt wurden.
Das Buch hilft dabei, zum Beispiel die Bacchus-Figur des Bildhauers Richard Ohmann (1850-1910) zu entdecken. Die Skulptur liegt auf einer Wiese zwischen Bäumen und Sträuchern etwas versteckt. Für Holtz ist sie ein Kleinod im Park.
"Es gibt jede Menge spannende Geschichten über Stadtpark und Stadtparkviertel", verspricht Wolfgang Holtz. Ausgegraben hat er sie gemeinsam mit seinem Mitautor Christian Simon. "Er ist Spezialist für die Archivarbeit und durchstöbert gern Bauakten, während ich das Material von den Menschen direkt besorge", sagt Holtz. Die meisten Abbildungen stammen aus seinem Archiv.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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