100 Trolleys gegen Barrieren in Geschäften und Läden
Steglitz. Insgesamt 100 originell gestaltete Einkaufs-Trolleys sollen zugunsten von mehr Barrierefreiheit in Steglitz verkauft werden. Der gesamte Erlös der Aktion geht an die Initiative „Tausendundeine Rampe“ der Berliner Sozialhelden.
Über das Design der Trolleys wurde im Vorfeld von der Facebook-Community abgestimmt. Die Einkaufshilfe wird jetzt von einem Pizzabären geziert.
Am Mittwoch, 16. November, wurden die ersten Trolleys im Forum Steglitz ihren neuen Besitzern übergeben, die sie im Vorfeld über ebay für 20 Euro pro Stück erstanden hatten. „Mit den Trolleys wollen wir unseren Kunden den Einkauf etwas erleichtern und freuen uns sehr, im selben Atemzug noch etwas für mehr Barrierefreiheit im Kiez tun zu können“, sagt Carsten Paul, Centermanager des Forum Steglitz.
Denn vom Erlös von insgesamt 2000 Euro will der Verein Berliner Sozialhelden elf mobile Rampen erwerben und sie den Geschäften, Cafés und Einrichtungen in Steglitz zur Verfügung zu stellen, die nicht barrierefrei sind.
„Eine kleine Stufe kann für Menschen im Rollstuhl ein große Hürde sein, aber Rampen können dabei helfen, diese Barriere einfach abzubauen. Mit unserem Projekt ,Tausendundeine Rampe' wollen wir öffentlich zugänglichen Orten dabei helfen, zugänglicher zu werden“, sagt Andi Weiland von den Sozialhelden. Er hofft darauf, dass viele Menschen mitmachen.
Es können sich sowohl Ladeninhaber und Restaurantbesitzer beim Verein melden, die für ihre Kunden Barrieren abbauen möchten. „Es können sich aber auch Betroffene an uns wenden und uns mitteilen, wo sie zukünftig eine Rampe haben möchten. Das könnte zum Beispiel das Lieblingscafé im Kiez sein“, so Weiland.
Die Initiative „Tausendundeine Rampe“ gibt es seit 2013. Bis 2017 sollen 1001 von den mobilen Rampen im Einsatz sein. Inzwischen gibt es deutschlandweit rund 400 Rampen. Rund 100 kommen in Kürze dazu.
Mit dem Projektes will der Verein darauf aufmerksam machen, dass es immer noch sehr viele Hindernisse für behinderte und in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen gibt. Zielgruppe sind in erster Linie Rollstuhlfahrer. „Die können Ladeninhaber ansprechen mit dem Hinweis, sich bei uns zu bewerben“, sagt Weiland. Er weißt auch darauf hin, dass die zusammenklappbaren Rampen von den Geschäften auch über die Sozialhelden gekauft werden können.
In der Regel werden die mobilen Rampen im Laden deponiert. Ein Aufkleber im Schaufenster weißt darauf hin, dass ein rollstuhlgerechter Zugang möglich ist. Alle barrierefreien Cafés und Geschäfte sind in der App www.wheelmaps.org aufgeführt. Über die App kann auch Kontakt zu den Berliner Sozialhelden aufgenommen werden. KaR
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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