Antiquariat und Café Morgenstern ist zum Treff im Kiez geworden

Jens Kapp (links), Geschäftsführer der Sinne Werk gGmbH, und Heiko Astalosch, Leiter des Morgenstern, feiern den fünften Geburtstag des Antiquariats. | Foto: K. Rabe
7Bilder
  • Jens Kapp (links), Geschäftsführer der Sinne Werk gGmbH, und Heiko Astalosch, Leiter des Morgenstern, feiern den fünften Geburtstag des Antiquariats.
  • Foto: K. Rabe
  • hochgeladen von Karla Rabe

Steglitz. In dem schweren Ledersessel, umgeben von hunderten Büchern, verbringt Hannelore Hahn gern ihre Zeit. Für die Seniorin ist das „Morgenstern“ zu einem Lieblingsort im Kiez geworden. Vor fünf Jahren wurde das Antiquariat und Café an der Schützenstraße eröffnet und hat sich hier inzwischen etabliert.

„Ich finde hier so viele Schätze“, schwärmt Hannelore Hahn. Sie wohnt in der Nähe und ist begeistert von dem umfangreichen Angebot, das rund 20 000 Bücher umfasst. Hier wird sie immer fündig. Das Beste daran sei, dass sie sich die Bücher trotz ihrer kleinen Rente auch leisten kann. Denn sie kosten in der Regel zwischen zwei und fünf Euro.

„Wir können die Bücher für wenig Geld verkaufen, denn der gesamte Bestand stammt aus Bücherspenden“, erklärt Jens Kapp. Er ist einer von zwei Geschäftsführern der Sinne Werk gGmbH, die das Morgenstern betreibt. An der Schützenstraße, unweit von der trubeligen Schloßstraße, hat die gemeinnützige Gesellschaft vor fünf Jahren ihren zweiten Verkaufsstandort eröffnet. Der erste Standort befindet sich in der Frankfurter Allee in Friedrichshain. „Wir sind ein Integrationsbetrieb für Menschen mit Behinderung. Wir haben insgesamt 26 festangestellt Mitarbeiter, zwölf davon haben eine Behinderung und haben bei uns eine feste Tätigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt gefunden“, erläutert Kapp.

Das Morgenstern ist auch ein Kultur-Ort im Kiez. Neben regelmäßigen Lesungen, die oft auch von Autoren aus dem Kiez bestritten werden, stehen Ausstellungen und Konzerte auf dem Programm. Zudem ist das Morgenstern ein gemütlicher Treffpunkt für Literaturliebhaber. Alle zwei bis drei Monate trifft man sich dort zum Literatur-Quiz. Am letzten Montag im Monat findet sich ein Lesekreis zusammen, um über ein bestimmtes Werk zu diskutieren. Der nächste Treff des Lesekreises ist wegen der Feiertage zum Jahreswechsel ausnahmsweise am 2. Januar. Es steht der Roman „Eine persönliche Erfahrung“ von Kenzaburo Oe zur Debatte. Wer das Buch gelesen hat, kann sich gern anschließen.

Die Kunden kommen aber auch gern her, um in den Regalen nach neuem „Lesefutter“ zu stöbern, anschließend darin zu schmökern und dazu gemütlich einen Kaffee zu trinken. Für Nachschub wird übrigens fast täglich gesorgt. „Wir bekommen jeden Tag neue Spenden. Pro Woche sind es etwa 60 Bücherkisten, die wir dann sortieren und sondieren, bevor sie in die Regale kommen“, sagt Heiko Astalosch. Er leitet das Steglitzer Antiquariat und Café. „Wir nehmen alles, außer Telefonbücher.“ Nur wenn die Feuchtigkeit in den Büchern steckt und sie muffig riechen, werden sie nicht angenommen. „Das überträgt sich schnell auf die anderen Bücher“, erklärt er.

Neben einem umfangreichen belletristischen Angebot gibt es Fachbücher der Bereiche Kunst, Medizin, Geistes-, Sport- und Naturwissenschaften, aber auch Kochbücher, Kinderbücher Comics, DVDs, Schallplatten und Spiele. Alles für kleines Geld. Vorbeischauen und stöbern lohnt sich also. KaR

Das Morgenstern – Antiquariat und Café, Schützenstraße 54, hat geöffnet montags bis sonnabends von 10 bis 19 Uhr. Weitere Informationen auf www.morgenstern-berlin.de.
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

32 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 145× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 471× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 436× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 871× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.