Behindertenbeirat gibt Daisy-Hörbücher heraus
Die Bezirksbroschüre „Der grüne Südwesten von Berlin“ und der Gesundheitsführer 2017/218 enthalten zahlreiche Ausflugstipps und Ratschläge für die Gesundheitsvorsorge. Was für lesende Menschen sehr informativ ist, kann von blinden und sehbehinderten Menschen in dieser Form nicht genutzt werden. Der Behindertenbeirat hat jetzt die Broschüren als Hörbücher für Blinde erstellt.
Die Broschüren sind als Hörbücher im sogenannten Daisy-Format erstellt worden. Das bedeutet, sie bieten umfassende Navigationsfunktionen, mit denen der Benutzer von Kapitel zu Kapitel oder vom Kapitel über die Seitenzahl bis zum einzelnen Satz oder einer Fußnote springen kann. Doch nicht nur das: Die Daisy-Hörbücher erlauben es dem Benutzer, die Sprechgeschwindigkeit zu regulieren oder mit der Audio-Ebene Texte und Bilder zu verknüpfen.
Insgesamt 500 Exemplare hat der Beirat auf eigene Kosten anfertigen lassen. Sie werden über den Blinden- und Sehbehindertenverband verteilt und an die Stadtteilgruppen des ABSV verteilt. Einige Exemplare wurden dem stellvertretendem Vorsteher der Bezirksverordnetenversammlung (BVV), Martin Kromm, übergeben.
"Wir wollen zeigen, was alles möglich ist"
„Wir wollen damit dem Bezirk eine Empfehlung geben, was alles möglich ist, um blinde und sehbehinderte Menschen den Zugang zu Informationen zu gewährleisten“, sagt Torsten Aue, Vorsitzender des Beirates für Menschen mit Behinderung. Zukünftig solle bei der Herstellung solcher Info-Broschüren auch an die blinden Menschen gedacht werden. Die Herstellung von Info-Broschüren in diesem Format ist nicht teuer. Eine CD würde umgerechnet 1,50 bis zwei Euro kosten.
Schon vor zwei Jahren hatte sich der Behindertenbeirat dafür eingesetzt, dass bestimmte Informationen für Bürger auch in Leichter Sprache veröffentlicht werden. Das Bezirksamt folgte der Empfehlung des Beirates und stellte Hinweise zur Beantragung von Grundsicherung im Internet in Leichter Sprache zur Verfügung. Dabei wird auf Fremdwörter, Fachbegriffe, Bandwurm- und Schachtelsätze verzichtet.
Torsten Aue hofft nun, dass auch in Sachen Daisy-Hörbüchern der Empfehlung des Bezirksbehindertenbeirates gefolgt wird und bei der Neuauflage von Publikationen immer einige Daisy-Hörbücher mit hergestellt werden.
Martin Kromm nahm die Daisy-Hörbücher entgegen. Er bedankte sich für die Anregung und versicherte, immer ein offenes Ohr für die Anliegen Empfehlungen des Beirates zu haben.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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