Jugendclub will wieder Treffpunkt sein
Campus Albert Schweitzer bietet offene Jugendarbeit, Kurse und Workshops an
Früher war das Haus der Jugend "Albert Schweitzer" ein beliebter Treff für Kinder und Jugendliche im Kiez um den Stadtpark Steglitz. Wegen umfangreicher Sanierungsmaßnahmen war es lange geschlossen.
Mit der Eröffnung der Jugendkunstschule im vergangenen Sommer ging auch der Kinder- und Jugendbereich an den Start. Jetzt gilt es, ihn mit Leben zu füllen. Christian Gali ist voller Enthusiasmus und hat viele Ideen. Seit November leitet der 38-Jährige die offene Jugendarbeit des Campus Albert Schweitzer. Ihm zur Seite stehen Sophie Anscheidt und Christopher Ohl. Träger des Freizeitbereichs ist die gemeinnützige Gesellschaft „Chance – Bildung, Jugend und Sport“. Sie gehört mit der bezirklichen Jugendkunstschule und dem Kinder- und Jugendbüro zum Campus.
Das erste Projekt der offenen Kinder- und Jugendarbeit war das Jugendcafé. Es wurde von den künftigen Nutzern selbst gestaltet. „Hier können sie lesen, Hausaufgaben machen, Dart spielen oder einfach quatschen“, beschreibt Gali das Angebot. Doch das Jugendcafé reichte nicht, um junge Leute hierher zu locken. Inzwischen können auch der Theatersaal, das Foyer und später auch Hof und Garten genutzt werden. Im Theatersaal können sich Kinder an der Wii-Konsole mit imaginären Sportspielen austoben. Im Foyer stehen Billardtisch, Kicker und Tischtennisplatte. Diese niedrigschwelligen Angebote können von Kindern aus dem Kiez frei genutzt werden. Zudem können sie eigene Ideen einbringen und mit Unterstützung des Trägers umsetzen. „Das kommt gut an“, sagt Gali und freut sich über stetig steigende Besucherzahlen.
Zusätzlich werden Theaterworkshop für Teilnehmer ab zehn Jahren, ein Salsa- und Bachata-Tanzworkshop für ab 14-Jährige und ein Graffitiworkshop zu festen Zeiten angeboten. „Ich möchte auch einen Voltigier-Kurs anbieten“, verrät Christian Gali. Dazu müsste ein Holzpferd angeschafft werden. Den Kurs würde er selbst leiten. Die Erfahrungen dafür bringt er mit, denn jahrelang hatte er eine Voltigiergruppe für Kinder geleitet. Dabei stellte der studierte Medienbetriebswirt auch fest, dass er „ganz gut mit Kindern kann“. Er hat seinen Job an den Nagel gehängt und eine Zusatzausbildung zum Erzieher gemacht.
Ab dem Frühjahr wird der Campusgarten zum festen Bestandteil des Angebotes. Er soll von Kindern und Jugendlichen angelegt und bewirtschaftet werden. „Wir wollen zum Beispiel Hochbeete bauen und Obst und Gemüse anbauen, das dann auch vor Ort verarbeitet wird.“ In einer Zeit, in der Medien das Leben dominieren und Smartphone-Spiele für schnelle Ergebnisse sorgen, sollen die jungen Leute die Erfahrung machen, dass die Natur Zeit braucht, meint Christian Gali.
Ebenfalls im Frühjahr startet der Fotografie-Workshop „Natur Fotosession“, bei dem es um künstlerische Gestaltung mit Licht und Projektion geht. „Wir wollen auch das Spielewochenende für Familien in der Vorweihnachtszeit wieder aufleben lassen“, sagt Christian Gali. Vielen ist die Veranstaltung „Spiel mal wieder“ sicher noch gut in Erinnerung, zu der das Haus der Jugend viele Jahre eingeladen hatte.
Informationen zu Öffnungszeiten und Angeboten auf www.jugend-cas.de.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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