Das Netzwerk Frühe Hilfen startet Werbekampagne
Die Geburt eines Kindes ist ein schönes Ereignis. Doch sie kann Eltern auch schnell in eine belastende Situation bringen. Das Netzwerk „Frühe Hilfen“ im Bezirk bietet hier Rat und Unterstützung an. Es hat eine Plakataktion gestartet, um seine Angebote bekannter zu machen.
„Normal, dass ich manchmal so genervt bin?“ steht in großen Buchstaben auf den riesigen Plakaten. Darunter gibt es Informationen, an wen sich junge Eltern unkompliziert und anonym wenden können, wenn sie in den ersten Tagen und Wochen mit dem neuen Erdenbürger mal gestresst oder ratlos sind. „Wir wollen mit dieser Aktion jungen Eltern vermitteln, dass es keine Schwäche ist, sich in schwierigen Situationen Hilfe zu holen“, sagt Ria Rübel vom Netzwerk Frühe Hilfen in Steglitz-Zehlendorf. Im Gegenteil – es sei schlau und legitim. Denn wenn man sich rechtzeitig Rat und Hilfe hole, könne man viel von der Anspannung herausnehmen und so verhindern, dass sich eine Situation zuspitze und vielleicht sogar eskaliere.
Das Angebot einer anonymen Beratung soll die Hemmschwelle heruntersetzen, sich über das Elterntelefon oder die Online-Beratung Hilfe zu suchen. Oft hilft es schon, wenn es bei kleinen Sorgen oder in schwierigen Situationen jemanden zum Reden gibt. Die Online-Beratung steht Tag und Nacht zur Verfügung. „Per E-Mail können Betroffene sofort ihre Sorgen teilen“, betont Rübel. Zudem informiert das Elterntelefon und die Elternberatung über die Angebote der Frühen Hilfen in der Nähe sowie zu Fragen rund um Schwangerschaft, Geburt und schließlich den Alltag mit Säugling oder Kleinkind.
Steglitz-Zehlendorf ist der einzige Bezirk in Berlin, der sich an der Plakataktion finanziell beteiligt. „Im Bezirk leben schon viele Familien mit Kindern und der Zuzug nimmt zu. Wir wollen deutlich machen, dass Steglitz-Zehlendorf ein familienfreundlicher Bezirk ist“, sagt Jugend- und Gesundheitsstadträtin Carolina Böhm (SPD). Sie betont, dass Situationen der Überforderung und Hilflosigkeit in allen Bevölkerungsschichten vorkommen. „Oft ist es zu Hause mit einem Säugling ganz anders, als es sich junge Eltern vorgestellt haben.“
Neben den Großplakaten gibt es weitere Materialien. Handzettel, kleine Plakate und Postkarten mit allen wichtigen Daten liegen überall dort aus, wo junge Eltern unterwegs sind: beim Kinderarzt und bei Gynäkologen, in Kitas und Beratungsstellen, in Bürgerämtern, beim Jugendgesundheitsdienst und in Familienzentren.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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