Hilfeprojekt braucht selbst finanzielle Hilfe
Der Verein Mittelhof startet Spendenaktion für Nachbarschaftshilfe auf Online-Plattform

Nina Karbe ist die einzige verbliebene Mitarbeiterin des Projekts Nachbarschaftshilfe des Vereins Mittelhof an der Berlinickestraße. Die Finanzierung ist Ende des Jahres ausgelaufen. Mithilfe einer Spendenaktion soll die Rettung gelingen.  | Foto:  K. Rabe
2Bilder
  • Nina Karbe ist die einzige verbliebene Mitarbeiterin des Projekts Nachbarschaftshilfe des Vereins Mittelhof an der Berlinickestraße. Die Finanzierung ist Ende des Jahres ausgelaufen. Mithilfe einer Spendenaktion soll die Rettung gelingen.
  • Foto: K. Rabe
  • hochgeladen von Karla Rabe

Seit drei Jahren gibt es den Nachbarschaftsladen in der Berlinickestraße. Der Verein Mittelhof bietet in den Räumen am S-Bahnhof Rathaus Steglitz Nachbarschaftshilfe. In dieser Zeit konnte vor allem älteren Menschen in Steglitz-Zehlendorf geholfen werden. Jetzt braucht das Projekt selbst Hilfe. Die Finanzierung ist Ende 2021 ausgelaufen.

Der kleine Laden in der Berlinickestraße 9 ist im Laufe der drei Jahre zu einem Anlaufpunkt geworden. Menschen, die anderen helfen wollen und Menschen, die Hilfe benötigen, werden hier zusammengebracht. „Der Bedarf ist groß“, sagt Projektkoordinatorin Nina Karbe. Immerhin hätten seit Bestehen des Angebotes über 360, zumeist ältere Menschen um Hilfe gebeten. Fast 400 hätten sich gemeldet, weil sie helfen wollten. „Aktuell sind 150 Helfer aktiv. Jede Woche gibt es neue Anfragen“, sagt Nina Karbe.

Wegen der großen Resonanz entschied sich der Verein Mittelhof, das Projekt aus Eigenmitteln weiterzuführen und die Ladenmiete zu übernehmen. Dies bedeutete jedoch zugleich, bei den Personalkosten zu sparen. Das Projekt wird nunmehr nicht mehr von drei Mitarbeiterinnen, sondern nur noch von Nina Karbe betreut.

Dauerhaft ist das Projekt jedoch nicht ohne öffentliche Gelder zu finanzieren. Bisher erhielt die Nachbarschaftshilfe von der Skala-Initiative der Unternehmerin und BMW-Erbin Susanne Klatten Gelder. Der Mittelhof hatte sich an einer Ausschreibung beteiligt und wurde als eines von 95 Projekten gefördert. Insgesamt standen 450 000 Euro zur Verfügung. Das Geld ist nun aufgebraucht, eine Anschlussfinanzierung wurde noch nicht gefunden. Das Land Berlin und Bezirk hatten zwar schon Ende vergangenen Jahres ihre Hilfe zugesichert, aufgrund der hohen Belastung der öffentlichen Kassen wegen der Corona-Pandemie ist eine Förderung derzeit aber nicht möglich.

Damit das Projekt weitergehen kann, bittet die Nachbarschaftshilfe um Unterstützung der Bürger. Bis zum 28. Februar läuft eine Crowdfundig-Aktion mit der Berliner Volksbank. Unter dem Motto „Viele schaffen mehr“ kann im Internet auf https://www.viele-schaffen-mehr.de/projekte/raeume-fuer-die-nachbarschafts für die Ladenmiete in diesem Jahr gespendet werden. Ziel ist es, bis zum Stichtag 28. Februar, 13 500 Euro zusammenzubekommen. Die Berliner Volksbank verdoppelt jede Spende bis zu einer Summe von 50 Euro. Das Ziel ist schon fast erreicht. Über 12 500 Euro wurden bereits von 55 Menschen gespendet. „Wir hoffen sehr, dass das Ziel erreicht wird“, sagt Nina Karbe. Wie das bei Crowdfunding oft so ist: „Wir bekommen das Geld nur, wenn die gesamte Summe zusammenkommt oder gar überschritten wird.“ Sicher sei in jedem Fall der Anteil der Bank.

Aber Nina Karbe ist zuversichtlich. „So viele Menschen im Bezirk profitieren von unserer Einrichtung, die vor allem Älteren wieder zu sozialen Kontakten verhilft.“ Das sei gerade jetzt in Pandemiezeiten wichtig. Auch bei ganz praktischen Dingen wird den Senioren geholfen, die oft auf sich allein gestellt sind: Vieles kann durch Corona nur noch digital erledigt werden wie beispielsweise der Kauf von Eintrittskarten. Für manche Senioren ist das Internet jedoch eine Hürde. „Auch hier hilft der Nachbarschaftsladen. Wir übernehmen den Kauf oder die Reservierung per Internet, damit die Menschen trotz aller Einschränkungen weiter am gesellschaftlichen Leben teilhaben können“, sagt Nina Karbe.

Weitere Informationen zum Projekt Nachbarschaftshilfe gibt es auf www.mittelhof.org/nachbarschaftshilfe/. Kontakt unter ¿27 97 97 27

Nina Karbe ist die einzige verbliebene Mitarbeiterin des Projekts Nachbarschaftshilfe des Vereins Mittelhof an der Berlinickestraße. Die Finanzierung ist Ende des Jahres ausgelaufen. Mithilfe einer Spendenaktion soll die Rettung gelingen.  | Foto:  K. Rabe
Nina Karbe hofft sehr, dass das Projekt Nachbarschaftshilfe weitergehen kann.  | Foto:  K. Rabe
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

32 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 556× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 842× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 819× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.197× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.