Kiez-Projekt droht zum Jahresende das Aus
Die Nachbarschaftshilfe Steglitz-Zehlendorf benötigt dringend Spenden
Die Zukunft der Nachbarschaftshilfe Steglitz-Zehlendorf steht auf der Kippe. Das Projekt startete vor gut zwei Jahren mit dem Nachbarschaftsladen in der Berlinickestraße. Jetzt steht das Projekt vor dem Aus.
Ziel war es, die Menschen im Kiez und darüber hinaus miteinander zu vernetzen. Der Laden sollte Anlaufpunkt für Nachbarn im gesamten Bezirk werden. Tatsächlich haben die Mitarbeiter des Projektes in den zurückliegenden 24 Monaten unzählige Kontakte zwischen Nachbarschaftshelfern und Nachbarn vermittelt. Es konnten Fragen und Konflikte gelöst werden und über die Nachbarschaftshilfe hinausgehende Bedarfe weitervermittelt werden.
„Im Bezirk ist für viele Menschen die Nachbarschaftshilfe nicht mehr wegzudenken“, sagt Gerald Saathoff, Leiter der Villa Mittelhof. Er schaut jedoch sorgenvoll in die Zukunft. Es sei völlig unklar, wie es ab ab dem kommenden Jahr mit dem Projekt weitergeht. Grund für die Ungewissheit ist, dass die Finanzierung des Nachbarschaftshilfe-Projektes im Bezirk ausläuft. „Wir brauchen dringend eine Anschlussfinanzierung, um weiter existieren zu können“, sagt Saathoff. Bisher habe sich keine Geldquelle aufgetan.
Das Nachbarschaftshilfe-Projekt konnte im Juni 2019 mit drei Mitarbeitern nur dank der finanziellen Unterstützung der SKala-Initiative der Unternehmerin Susanne Klatten starten. Im Lockdown engagierten sich 350 Ehrenamtliche für über 350 Nachbarn. Kinder bekommen Hilfe bei den Hausaufgaben oder werden von der Schule abgeholt. Für Nachbarn mit gesundheitlichen Einschränkungen wird der Einkauf erledigt oder sie werden zu Ärzten begleitet. Ältere Menschen bekommen Hilfe zum Beispiel im Umgang mit dem Smartphone.
Das Land Berlin und der Bezirk hatten dem Projekt Unterstützung zugesichert. Wegen der Corona-Pandemie und der hohen Belastung der öffentlichen Kassen sehen sie jedoch keine Möglichkeit der Förderung. „Für den Erhalt der dringend benötigten Hilfsangebote benötigen wir daher die Unterstützung der Bürger“, lautet der Appell von Saathoff an alle, denen der Erhalt einer lebendigen und fürsorglichen Nachbarschaft am Herzen liegt, das Projekt mit einer Spende zu unterstützen. Wer helfen möchte, kann sich auf www.mittelhof.org/nachbarschaftshilfe über das Projekt informieren oder per E-Mail an nachbarschaftshilfe@mittelhof.org Kontakt aufnehmen.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.