Hilfe und Hoffnung für Corona-Notleidende
Ein Steglitzer und ein Nürnberger vertreiben Retter-Shirts

Martin Hiller ist Steglitzer. Mit seinem Freund Jörg Wangemann aus Nürnberg hat er eine Retteraktion „Zum Anziehen“ auf die Beine gestellt.  | Foto: privat
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  • Martin Hiller ist Steglitzer. Mit seinem Freund Jörg Wangemann aus Nürnberg hat er eine Retteraktion „Zum Anziehen“ auf die Beine gestellt.
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Martin Hiller ist Coach und Mentor. Er gibt Live-Seminare zum Umgang mit Geld. Seminare kann der Steglitzer derzeit nicht halten, also hat er mit einem Freund aus Nürnberg eine Retteraktion für Corona-Notleidende ins Leben gerufen.

„Wir alle haben einen Nachbarn, der aufgrund der Corona-Krise in wirtschaftliche Not geraten ist, auch wenn wir ihn vielleicht nicht persönlich kennen“, sagt Martin Hiller zu der Hilfektion „Retter-Shirt“. Damit wollen er und sein Freund Jörg Wangemann ein Zeichen setzen, um Menschen in Not zu helfen und fordern jeden auf, ein „Nachbar-Retter“ zu werden.

Wie das geht? „Das ist ganz einfach. Wer einen Kleinstgewerbetreibenden, Solo-Selbstständigen oder in anderer Weise Betroffenen aus der Nachbarschaft helfen möchte, kauft ein Retter-Shirt. Das kostet 29 Euro inklusive Versand. „Der gesamte Betrag fließt als Hilfe in die Region zurück“, erklärt Hiller. Zugleich gibt der Träger seine Botschaft als Retter weiter. Denn auf dem Shirt steht das Logo der Nachbar-Retter.

Wer möchte kann auch ein Shirt mit einem Slogan im typischen Dialekt der Heimatregion erwerben. Im Moment gibt es zwei Slogans: Einer im fränkischen Dialekt, denn Wangemann kommt aus Nürnberg und der zweite im Berliner Dialekt, weil Hiller in Steglitz lebt. Es kann auch ein eigener Spruch vorgeschlagen werden. Ebenso kann jeder Käufer einen Begünstigten vorschlagen, der dann schnell und unbürokratisch mit mindestens zehn Euro pro Shirt unterstützt wird.

Der Rest der Kaufsumme deckt die Ausgaben für Design, Herstellung, Druck und Vertrieb. „Auch das ist eine effektive Form der Unterstützung, denn das Geld geht sämtlich an Selbstständige und Kleinunternehmer aus der Region. Diese wiederum können ihre eigenen Lieferanten und Dienstleister bezahlen. Jeder einzelne Retter trägt so dazu bei, einen positiven Kreislauf in Gang zu setzen“, erläutert Hiller das Prinzip. Neben einzelnen Unterstützern sind auch Sponsoren gern gesehen. Das können Unternehmen aus krisensicheren Branchen sein, die 100 Stück kaufen und verteilen können.

Mit ihrer Aktion wollen Hiller und Wangemann mindestens eine Million Euro ausschütten. Ein Begünstigter soll mindestens 1000 und bis zu 2000 Euro bekommen. „Zuvorderst stehen die Menschen, die es schwer haben, an staatliche Unterstützung zu kommen, aber dringend Geld brauchen“, sagt Hiller. Als Beispiel nennt er Lutz H., der seit Jahren alleine eine Kleinkunstbühne in Berlin betreibt. Seine Reserven für die laufenden Kosten sind aufgebraucht. Ohne Unterstützung muss er schließen. Und er muss seine Familie versorgen. Oder Nina S. Sie hatte stundenweise für eine Arztpraxis gearbeitet. Jetzt musste ihr fristlos gekündigt werden. Die Unterstützung für Solo-Selbstständige kommt für die junge Mutter nicht infrage. Aber ihre Kinder müssen versorgt werden.

„Es gibt viele Menschen, die jetzt Hilfe brauchen – schnell und unbürokratisch. Genauso schnell und unbürokratisch kann jeder zum Retter werden, in dem er ein Shirt kauft“, sagt Martin Hiller. Das Geld wird über gemeinnützige Organisationen verteilt, die diese Aktion unterstützen. Darunter sind beispielsweise verschiedene Bürgerstiftungen Deutschlands.

Mehr zur Solidaritäts-Aktion gibt es im Internet auf www.rettershirt.de. Auf www.facebook.com/rettershirt/ stellen sich Retter vor und berichten, wem sie helfen wollen

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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