Willkommensbündnis begeht Jubiläum
Immer im Einsatz für Geflüchtete

Vor sechs Jahren wurde das Willkommensbündnis für Flüchtlinge in Steglitz-Zehlendorf gegründet. Der Bürgersaal im Rathaus Zehlendorf war bis auf den letzten Platz besetzt, als die Initiatoren angesichts der Situation für geflüchtete Menschen über die Notwendigkeit eines solchen Bündnisses informierten. Entstanden ist eine der deutschlandweit größten ausschließlich ehrenamtlich tätigen Flüchtlingsinitiativen.

Anfangs ging es zunächst einmal um die Hilfe in den Flüchtlingsunterkünften. Die Ehrenamtlichen des Bündnisses halfen in den Kleiderkammern oder bei der Essensausgabe. „Jetzt stehen Tätigkeiten im Vordergrund, mit denen wir unsere neuen Nachbarn auf ihrem Weg in unsere Gesellschaft begleiten“, erklären Ursula Breidbach und Günther Schulze vom Willkommensbündnis. Dazu gehört die Unterstützung bei der schulischen und beruflichen Ausbildung, bei der Arbeits- und Wohnungssuche und inzwischen auch die Teilhabe an sportlichen und kulturellen Aktivitäten. Viele hundert Freiwillige jeden Alters kümmern sich von Anfang an darum.

„Ob bei der Nachhilfe, bei Prüfungsvorbereitungen, als Sprachmittler, im Fahrdienst, bei der Begleitung zu Ärzten und Behörden, zur Rechtsberatung oder als Paten – unser Bündnis ist immer wieder erster Ansprechpartner“, sagt Schulze.

Viele hundert Ehrenamtliche helfen

Zahlen untermauern dies: 100 Paten kümmern sich in vielfältiger Weise um Geflüchtete, 150 Sprachmittler bieten ihre Unterstützung in mehr als 20 Sprachen an, 300 Freiwillige helfen den neuen Nachbarn unter anderem beim Deutschlernen. Dazu stehen 20 Fahrer für den Fahrdienst bereit und zehn Personen koordinieren die vielfältigen Tätigkeiten des Bündnisses – derzeit auch per Telefonkonferenz. Auch der Sport und Kultur spielen eine große Rolle. 30 Personen und Vereine engagieren sich in einem Sport-Team und haben den interkulturellen Lauftreff und das Sportcafé ins Leben gerufen. In Zusammenarbeit mit dem Zehlendorfer Bali-Kino werden seit vier Jahren die Interkulturellen Kinotage organisiert. Im Laufe der Jahre ist auch ein großes Netzwerk entstanden, für das beispielhaft der monatliche Runde Tisch Flüchtlingsarbeit steht. Schon Schon 50 Mal tagte das Gremium, in dem sich alle im Bezirk tätigen Akteure treffen.

Derzeit ist die Arbeit des Willkommensbündnisses durch die Corona-Pandemie stark beeinträchtigt. „Wir sind jedoch zuversichtlich, dass wir unsere Arbeit in gewohnter Form fortsetzen und auf Grundlage der Menschenrechte und im Interesse eines solidarischen Miteinanders weiterentwickeln können“, sagen Ursula Breidbach und Günther Schulze.

Infos und Kontakt: www.wikobuesz.berlin.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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