2960 Kilometer nach Santiago
In Steglitz wurde die deutschlandweit erste Jakobsweg-Trafostation eingeweiht

Ein bunter Hingucker. Da lang gehts nach Santiago de Compostela. Die künstlerisch gestaltete Trafostation an der Sembritzkistraße in Steglitz dient jetzt Pilgern als Wegmarke.  | Foto: K. Rabe
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Vom Drachenspielplatz an der Sembritzkistraße sind es noch exakt 2960 Kilometer nach Santiago de Compostela. Erfahrene Fuß-Pilger auf dem Jakobsweg benötigen ab hier etwa drei Monate bis zum Ziel. Das wird jetzt auch an einem Trafo-Häuschen markiert. Es ist die erste Jakobsweg-Trafostation Deutschlands.

In knalligen Farben sind auf einer Wand des Häuschens Berlin-Motive wie das Brandenburger Tor, der Fernsehturm und der Berliner Dom dargestellt. Auf einer anderen Wand ist ein schwer bepackter Pilger, die Jakobsmuschel und die Kilometerangabe bis Santiago de Compostela zu sehen. Gestaltet wurde die Jakobsweg-Trafostation von dem in Stahnsdorf lebenden Künstler Mario Winkler.

Seit über 30 Jahren stärkt der Europarat den Zusammenhalt durch länderverbindende Kulturwege. Der allererste Kulturweg war 1987 der Jakobsweg. Die Pilgerwege in Deutschland sind zunehmend gut gekennzeichnet. In Berlin war das jedoch lange kein Thema, bis Jörg Steinert, Berlin-Beauftragter der Jakobusgesellschaft Brandenburg-Oderregion, im Jahr 2019 die Initiative ergriff, den durch Berlin führenden Jakobsweg – die Via Imperii – auszuschildern.

Bereits im Sommer wurden einige der kleineren Stromkästen durch die Stromnetz Berlin in Steglitz-Zehlendorf und Tempelhof-Schöneberg zu Wegweisern für den Jakobsweg gestaltet. Jetzt folgte erstmals in Deutschland die Gestaltung eines Trafohäuschens mit Jakobsweg-Motiven. Sie dienen Pilgern als Wegmarke.

Der Steglitz-Zehlendorfer Kulturstadtrat Frank Mückisch (CDU) erklärte anlässlich der Einweihung: „Es freut mich sehr, dass Stromnetz Berlin die künstlerische Gestaltung eines Trafohäuschens in unserem Bezirk unterstützt. Der Pilgergedanke führt seit dem Mittelalter Menschen zusammen und lässt sie über ihr gemeinsames europäisches Erbe nachdenken. Ob religiös oder sportlich motiviert: Pilgern tut Leib und Seele gut.“ Als Kulturstadtrat begrüße er es ausdrücklich, dass der Verlauf des historischen Jakobswegs jetzt auch in Steglitz-Zehlendorf sichtbar gemacht wird. „Damit wird unser lebens- und liebenswerter Bezirk noch ein Stück weit attraktiver. Wir heißen alle Pilger herzlich willkommen bei uns“, sagt Mückisch.

Im Jahr 2019 kamen 347 578 Pilger aus 190 Nationen in Santiago an. Aufgrund der Corona-Pandemie und der Vermeidung von Auslandsreisen pilgerten in diesem Jahr viele Menschen verstärkt auf Jakobswegen in Deutschland. Unter anderem startete eine interreligiöse Friedensgruppe aus Berlin am 25. August am Brandenburger Tor und beendete seine Pilgerreise am 26. September in Biberach in Baden-Württemberg.

Ein bunter Hingucker. Da lang gehts nach Santiago de Compostela. Die künstlerisch gestaltete Trafostation an der Sembritzkistraße in Steglitz dient jetzt Pilgern als Wegmarke.  | Foto: K. Rabe
Ein schwer bepackter Pilger ziert die neue Jokobsweg-Trafostation an der Sembritzkistraße.  | Foto: K. Rabe
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Karla Rabe aus Steglitz

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