Kleines Haus für große Siedlung
Pilotprojekt am Kamenzer Damm geht neue Wege

Für besseres Miteinander: Das Tiny House an der Belzstraße lädt Nachbarn zum Plausch ein.  | Foto: Uwe Lemm
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Dass auch mit eher geringen Mitteln das Wohnumfeld von Großsiedlungen verbessert werden und zu mehr Kommunikationsmöglichkeiten, überhaupt einer Verbesserung der sozialen Kontakte der Bewohner beitragen kann, könnte jetzt ein Pilotprojekt zeigen, dass gerade nahe der Malteserstraße an den Start gegangen ist.

Die Idee, die dort erprobt werden soll, ist neu, die dafür genutzte „Requisite“ inzwischen schon nicht mehr: das Tiny Hause, frei übersetzt „Minihaus“. Denn während Tiny Houses etwa als Übernachtungsmöglichkeiten für Obdachlose eine Option sind und von durchschnittlich verdienenden Menschen als Alternative zu ständig teureren Mietwohnungen diskutiert werden, ist ihre Nutzung als praktisches Mittel zur Verbesserung von Wohnumfeldern in Berlin noch Neuland.

Seit kurzem ist das Tiny House an der Ecke Belz- und Wedellstraße nun vor allem für Menschen aus der Wohnsiedlung Kamenzer Damm von Montag bis Freitag offen, derzeit aber noch unregelmäßig. Künftig soll es zu einem „Ort der Nachbarschaft, Begegnung, Kreativität, Beratung und des Zusammenseins“ werden, wie dazu auf der Internetseite der Gebietskoordination Kamenzer Damm zu lesen ist. Es ist geplant, das Pilotprojekt zunächst bis Ende 2023 zu betreiben. Ziel sei jedoch, heißt es dazu aus dem Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf, „das Haus als Begegnungsort zum Mitgestalten in der Nachbarschaft“ über diesen Zeitpunkt hinaus offenzuhalten. Damit sollten langfristig und über das Jahresende hinaus Angebote der Nachbarschafts- und Stadtteilarbeit in den Kiez hineinwirken.

Finanziert wird das Pilotprojekt im Rahmen des Programms „Stärkung Berliner Großsiedlungen“ der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen. Aus dem 2023 dafür zur Verfügung stehenden Gesamtbetrag von rund 215 000 Euro fließen Zahlungen unter anderem für Miete sowie Personalkosten. Als Projektträger fungiert das Nachbarschaftshaus Wannseebahn. Die Umsetzung findet in enger Kooperation mit dem Stadtteilzentrum Steglitz und der Sozialraumorientierten Planungskoordination (SPK) des Bezirks Steglitz-Zehlendorf statt. Unterstützt wird das Vorhaben aber auch vom Wohnungsunternehmen Vonovia, das die Fläche für die Aufstellung des Tiny Houses zur Verfügung gestellt hat. Infos zu aktuellen Angeboten, zum Beispiel einer offenen Familienberatung, unter kamenzer-damm.de/tiny-house oder vor Ort.

Autor:

Uwe Lemm aus Mahlsdorf

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