Reha-Werkstatt eröffnet Nähwerkstatt in der ehemaligen Alten Post
Steglitz. 600 Deko-Herzen – das war der erste Auftrag für die Nähwerkstatt der Reha-Steglitz gGmbH und eine logistische Herausforderung am alten Standort. Vorbei. Jetzt hat die Nähwerkstatt neue, große Räume in der ehemaligen Paket-Abholhalle der Alten Post in der Bergstraße 1.
„600 gefütterte Stoffherzen – in unserer kleinen Werkstatt im Kamenzer Damm war bald kein Durchkommen mehr“, erinnert sich Anne Iglauer, Leiterin der Nähwerkstatt. Die Ergotherapeutin der Reha-Steglitz gGmbH ist die Ideengeberin des Projekts von Reha-Steglitz. Die gemeinnützige Gesellschaft bietet Menschen, die aufgrund psychischer Erkrankungen und Beeinträchtigungen nicht mehr auf dem ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden können, Beschäftigung. „Wir haben nach neuen Angeboten gesucht“, sagt Iglauer. Das naheliegendste war die Einrichtung einer Nähwerkstatt: Anne Iglauer ist gelernte Modeschneiderin und es gab bereits Kontakt zu einem Berliner Modedesigner, für den die Nähwerkstatt jetzt Teile der Kollektion fertigt.
In einem kleinen Beratungsraum am Kamenzer Damm startete die Produktion. Schnell kamen weitere Aufträge. Elf Menschen finden derzeit in der Werkstatt eine Beschäftigung. Am Ende sollen es 25 Frauen und Männer sein.
Nach den Deko-Herzen für einen Münchener Buchverlag orderte ein Berliner Spielwarenanbieter kleine Murmelbeutel und für eine Polsterei werden aus Polsterstoffresten Taschen angefertigt. „Daneben nähen wir Eigenprodukte aus Stoffspenden, die wir bei Straßenfesten verkaufen“, sagt Anne Iglauer.
Stiftungen unterstützen das Projekt mit Geldern für Baumaßnahmen und Nähmaschinen. Wurde anfangs mit Haushalt-Nähmaschinen genäht, kann jetzt an professionellen Industriemaschinen gearbeitet und so die Produktionszahlen hochgefahren werden. „Wir freuen uns über viele neue Kunden“, sagt auch Frank Böcker, Leiter des Bereichs Arbeit und Beschäftigung. In Auftrag genommen werden zum Beispiel die Herstellung von Taschen, Beuteln und Accessoires. Außerdem werden Auftragsarbeiten im Bereich Zuschnitt, Ketteln und Nähen angenommen. „Wir schneidern auch für Privatpersonen, aber wir sind keine Änderungsschneiderei“, sagt Böcker. Für eigene Produktionen werden auch gern Stoffreste, Gardinen und ähnliches entgegengenommen. KM
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.