Mehr Schutz für Obdachlose
SPD-Fraktion will Notunterkünfte das ganze Jahr über bereitstellen

Tausende Menschen leben in Berlin auf der Straße. Auch in den Randbezirken gehören wohnungslose Menschen inzwischen zum Stadtbild. In Steglitz hat vor allem in der Schloßstraße die Obdachlosigkeit zugenommen. Die SPD-Fraktion setzt sich daher für mehr Schutzmaßnahmen für Bedürftige im Bezirk ein und fordert die Umsetzung von konkreten Maßnahmen und die Bereitstellung von ganzjährigen Notunterkünften.

Der Bereich rund um den Bierpinsel unter der Tiburtiusbrücke hat sich in den vergangenen Jahren zu einem traurigen Hotspot entwickelt. Obdachlose Menschen haben nicht nur ihre Lager aufgeschlagen, um dort zu schlafen. Sie konsumieren auch Alkohol und Drogen, verrichten ihre Notdurft. Allein mit Verdrängung könnte die Situation nicht entschärft werden. Zuerst müsse die Situation der obdachlosen Menschen verbessert werden, erklärt die SPD-Fraktion. Um das zu erreichen, setzt sich die Fraktion für drei konkrete Schritte ein.

„An erster Stelle muss der Verlust eigenen Wohnraums unbedingt verhindert werden“, heißt es im Newsletter der Steglitz-Zehlendorfer SPD. Dazu zählen niedrigschwellige Angebote in psychischen Ausnahmesituationen, unbürokratische Unterstützung bei Mietzahlungen und ein effektiver Schutz vor Räumung. Für die Menschen, die bereits auf der Straße leben, stehen die gesundheitliche Versorgung und Angebote der Kälte- und Wärmehilfe sowie der kostenlose Zugang zu Wasser und Sonnenschutz an erster Stelle, erklärt die Fraktion, die sich in diesem Zusammenhang schon seit langem für den Einsatz eines Duschbusses im Bezirk einsetzt. Zudem solle der Vermittlung von Wohnraum an obdachlose Menschen mehr Priorität eingeräumt werden. Da das angesichts des knappen Angebotes an Wohnungen zunehmend schwieriger wird, solle der Bezirk zusätzliche Flächen akquirieren. Zur Milderung der größten Not könnten sogenannte Shelterbikes zum Einsatz kommen. Das sind mobile Schlafboxen auf Lastenrädern für Obdachlose. Erst im März hat die Bezirksverordnetenversammlung einen entsprechenden Antrag der SPD-Fraktion beschlossen. Überlegungen zur Erprobung von Shelterbikes gibt es im Bezirk schon seit Anfang 2022. Gemeinsam mit der Karuna-Sozialgesellschaft und der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde sollte ein entsprechendes Projekt an den Start gehen. Diese Initiative soll wieder aufgegriffen werden.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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