Kostenfreie PCR-Tests für Ungeimpfe
Staatliche Teststation jetzt auch in Steglitz-Zehlendorf
In den Räumlichkeiten der ehemaligen Santander Bank im Rathaus Steglitz ist ein staatliches Corona-Testzentrum eröffnet worden. Damit hat nun auch der letzte Berliner Bezirk ein vom Land Berlin finanziertes Testangebot.
Bis vor Kurzem nutzte noch das Corona-Nachverfolgungsteam des Gesundheitsamtes Steglitz-Zehlendorf die Räume in der Schloßstraße 37. „Wir konnten daher die Räumlichkeiten dem Senat relativ unkompliziert zur Verfügung stellen“, erklärte Gesundheitsstadträtin Carolina Böhm, bei einem Besuch des neuen Testzentrums.
Zunächst werden die Personen, die sich im neuen Testzentrum testen lassen wollen, am Eingang empfangen. Isabell Abramowa von der Betreiber-Firma 21Dx der Teststation klärt zunächst, ob überhaupt ein Anspruch auf einen kostenlosen Test besteht. „Bei den meisten Testwilligen besteht kein Anspruch, sodass wir die Leute oft wegschicken müssen“, erklärt die Teamleiterin.
Denn die gesetzlichen Bestimmungen besagen, dass nur Personen kostenlos getestet werden dürfen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können wie unter anderem auch Schwangere. Einen kostenlosen PCR-Test bekommen außerdem diejenigen, die mit einem in Deutschland nicht zugelassenen Impfstoff geimpft wurden oder bei denen die Corona-Warn-App Rot ist. Auch wenn der Corona-Selbsttest ein positives Ergebnis ergibt, wird ein „richtiger“ – also ein PCR-Test – unentgeltlich möglich. Dafür muss der Selbsttest mitgebracht werden, ein Foto davon wird nicht anerkannt. Der fachlich ausgeführte Abstrich wird dann im Labor ausgewertet und bestätigt entweder den positiven Selbsttest oder gibt Entwarnung.
Hauptsächlich kommen derzeit Kinder unter 18 Jahren, da sie an den Schulen regelmäßig getestet werden müssen. Daher kämen sonnabends und sonntags sehr viele Kinder zum Testen, so Isabell Abramowa.
Insgesamt sei die Nachfrage nach den genehmigten kostenlosen Tests in Steglitz-Zehlendorf eher verhalten. In der ersten Woche nach der Öffnung kamen zirka zehn Leute pro Tag. In den schon längere Zeit betriebenen staatlichen Testzentren in anderen Berliner Bezirken werden täglich rund 40 PCR- und etwa 20 Schnelltests gemacht. Während auf die Schnelltest-Ergebnisse vor Ort gewartet werden kann, dauert das Ergebnis für einen PCR-Test 24 bis 48 Stunden. Der Abstrich muss zunächst ins Labor, das Ergebnis gibt’s dann per E-Mail.
Alle anderen, die nicht zu den Anspruchsberechtigten gehören und nicht geimpft oder genesen sind, müssen ihren Corona-Test bei privaten Teststellen bezahlen. Wer also ins Restaurant, Theater oder zum Friseur will und einen Negativstest vorweisen muss, der zahlt für einen Schnelltest 19,90 Euro und für einen PCR-Test mindestens 59,90. Das Angebot an Teststellen ist aufgrund der neuen Verordnung geschrumpft. Unter anderem sind kostenpflichtige Tests täglich von 6-24 Uhr in der Schloßstraße 120 und im Boulevard Berlin, Schloßstraße 10, Mo bis Sa von 7.30 bis 21.30 Uhr möglich.
Das Testzentrum, Schloßstraße 37 hat Mo bis Fr 8-15 Uhr, Sa/So 10-16 geöffnet. Weitere Informationen zu allen Teststellen in Berlin gibt es im Internet auf www.direkttesten.berlin/.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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