Mehr als ein Teller Suppe
Suppenbus steht still, weil ehrenamtliche Fahrer fehlen
Im Frühjahr des vergangenen Jahres ging zum ersten Mal der Suppenbus in Steglitz auf Tour. An jedem Dienstag wurde er in der Schloßstraße zu einer festen Anlaufstelle für Bedürftige. Obwohl der Bus eine wichtige Unterstützung für notleidende Menschen ist, muss er jetzt pausieren. Der Grund: Es fehlen ehrenamtliche Fahrer.
Nachdem sich der Suppenbus bereits am Alexanderplatz bewährt hatte, wurde er auch in Steglitz unter der Tiburtiusbrücke zu einer festen Anlaufstelle. Das Projekt wurde vom Verein "1892hilft" ins Leben gerufen. In Steglitz startete die Aktion als Kooperation mit dem Stadtteilzentrum Steglitz und dem Netzwerk Wärme. Es sprach sich schnell herum, dass unter der Brücke an der Schloßstraße Suppe und Brötchen sowie Gebäck und Obst, warmer oder kalter Tee bereitstanden.
Das Stadtteilzentrum Steglitz und "1892hilft" möchten die erfolgreiche Kooperation weiterführen und nach einer Zwangspause neu starten. Denn es geht nicht nur darum, dem einen oder anderen ein wenig den Hunger zu nehmen. Der Suppenbus am Dienstag war auch Treffpunkt und Informationsquelle. „Menschen, die sich sonst kaum sehen oder ins Gespräch kommen, stehen zusammen und die Suppe wird zum verbindenden Element“, sagt Maike Loerzer, die Ansprechpartnerin für das Projekt ist. Zudem haben Vereine die Möglichkeit, auf ihre Arbeit aufmerksam zu machen. Auch das eine oder andere Beratungsangebot konnte vermittelt werden. „Es ist mehr als ein Teller Suppe. Es ist vor allem das gute Gefühl, mit dem alle nach Hause gehen“, so Loerzer.
Um den Betrieb so schnell wir möglich wieder aufzunehmen, werden dringend Ehrenamtliche gesucht. Alles andere, was zur Durchführung dieses wichtigen Projektes benötigt wird, ist vorhanden. Die Freiwilligen fahren dienstags von 15 bis 20 Uhr den Suppenbus und helfen vor Ort. Die Lebensmittel müssen eingesammelt und die Suppe abgeholt werden. Zwei Stunden bleibt der Bus vor Ort und muss schließlich wieder zurückgebracht und ausgeräumt werden. „Toll wäre es, wenn die Person kontaktfreudig ist und keine Berührungsängste gegenüber Obdachlosen und dem Team hat. Eine gewisse Offenheit sollte vorhanden sein“, sagt Maike Loerzer. Wer Interesse an dieser Tätigkeit hat, meldet sich unter ¿0172 534 38 75 oder per E-Mail an loerzer@stadtteilzentrum-steglitz.org und erhält weitere Informationen.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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