Folgen des zweiten Dürrejahres
6500 Bäume im Bezirk werden die Trockenheit wohl nicht überleben
Gelbes Laub oder gar komplett kahle Äste, so sehen viele Bäume im Bezirk schon zu Beginn des Herbstes aus. Ob in den Grünanlagen, auf Friedhöfen, an den Straßen oder auch auf Schulhöfen und Sportplätzen – die Folgen der langen Trockenheit und der intensiven Sonneneinstrahlung sind überall sichtbar.
Der zweite Hitze- und Dürresommer in Folge setzt den Bäumen schwer zu. Viele Baumkronen sind aufgrund der anhaltenden Wasserknappheit vertrocknet. Das trifft auch auf die Wurzeln zu. Sie sterben ab und können den Baum nicht mehr versorgen. In schlimmen Fällen bieten die Wurzeln keine ausreichende Stabilität mehr. Wie das Grünflächenamt mitteilt, mussten bereits abgestorbene Bäume aus Sicherheitsgründen entfernt und Baumkronen stark zurückgeschnitten werden.
Voraussichtlich werden über 6500 Bäume im Bezirk die diesjährige Dürre nicht überleben. Das hätte nicht nur auf die gestalterische Funktion negative Auswirkungen, auch das ökologische Gleichgewicht ganzer Parkanlagen und Grünverbindungen entlang der Straßen sei akut gefährdet.
Besonders stark betroffen von Trockenschäden sind Birke, Rotbuche, Bergahorn, Linde und Eiche aber auch Nadelgehölze wie Kiefer und Fichte. Durch die verminderte Widerstandsfähigkeit der Bäume machen sich auch Schädlinge breit. Sogenannte Schwächeparasiten befallen die Bäume. Das können Pilze, Bakterien und tierische Schädlinge sein. Einige der Schädlinge lösen auch allergische Reaktionen beim Menschen aus. Gefährlich für den Menschen können die Rußrindenkrankheit oder der Eichenprozessionsspinner sein.
Wegen des Befalls mit der Rußrindenkrankheit müssen auf dem Grundstück Dahlemer Weg 247 rund 90 Ahornbäume gefällt werden. Diese Krankheit wird durch einen Pilz verursacht, der die heimischen Ahornsorten bedroht. Sie tritt besonders nach Trockenstress und Hitze auf und ist meldepflichtig. Erste Anzeichen für einen Befall sind welke Kronenteile, Risse in der Rinde und abblätternde Rindenpartien.
Befallene Bäume müssen aus dem Bestand entfernt werden, um zum einen die Ausbreitung auf andere Bäume zu verhindern, zum anderen wirkt sich ein Befall negativ auf die Standfestigkeit der Bäume aus. Die Sporen des Pilzes können zudem bei Menschen Reizhusten, Fieber, Atemnot und Schüttelfrost verursachen.
Das Abholzen der Bäume im Dahlemer Weg stehe in keinem Zusammenhang mit der Planung der Senatsverwaltung, auf diesem Grundstück eine Modulare Unterkunft für geflüchtete Menschen zu errichten. Darauf weist Stadträtin Maren Schellenberg ausdrücklich hin.
Hinweise zu Schäden wie abgestorbene Bäume, Totholz oder abgebrochene Starkäste, Schrägstand können dem Grünflächenamt unter ¿902 99 61 73 oder über das Kontaktformular https://bwurl.de/14ju gemeldet werden.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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