Saatgut statt Kondome
Bezirk und Kita an der Bäke weihen ersten Bienenfutterautomaten des Bezirks ein

Stadtrat Urban Aykal spricht mit Kita-Kindern und erklärt den Nutzen des Bienenfutterautomaten, der jetzt an ihrer Kita hängt.  | Foto: Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf
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  • Stadtrat Urban Aykal spricht mit Kita-Kindern und erklärt den Nutzen des Bienenfutterautomaten, der jetzt an ihrer Kita hängt.
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Was einst der Verhütung diente, soll jetzt bei der Vermehrung von Wildbienen helfen. An der Kita an der Bäke hängt ein Bienenfutterautomat, der aus einem Kondomautomaten umgebaut wurde. Dieser Automat wurde in Kooperation mit der Kita an der Bäke und der Initiative „Bildungslandschaft Bäke“ umgestaltet. Finanziert wurde er durch das Umwelt- und Naturschutzamt des Bezirks.

Für einen Euro kann sich jeder ein Päckchen mit heimischen und bienenfreundlichen Saatgut für zirka einen Quadratmeter Wildbienen- und Schmetterlingssaum ziehen. Auch sieben Knollen vom Elfen-Krokus spuckt der Automat aus, wenn man ihn mit einem Euro füttert. Bevor er an der Außenwand der Kita in der Haydnstraße 17 aufgehängt wurde, hat ein Mitarbeiter der Kita an der Bäke ihn hübsch bemalt.

Mit seiner Einweihung wurde ein Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) vom 12. Oktober 2022 umgesetzt. „Ich danke der Initiative Bildungslandschaft Bäke und der Kita an der Bäke für die sehr gute Zusammenarbeit, durch die wir den Beschluss der BVV so professionell umsetzen konnten“, sagte Umweltstadtrat Urban Aykal (Grüne) und bedankte sich bei allen Beteiligten.

Der Bienenfutterautomat und die darin enthaltenen Samenmischungen sind dazu gedacht, die Stadtbevölkerung für das wichtige Thema des Insektensterbens zu sensibilisieren und sie dazu zu motivieren, auf Balkon, im Garten oder Wohnumfeld die Saatgutmischungen auszubringen und so für wertvolles Bienenfutter zu sorgen. Ein Tütchen enthält eine Mischung aus für Berlin typischen Wildblumensamen, die zwischen Mai und Oktober blühen. Somit leistet der Bienenfutter-Automat einen wichtigen Beitrag für das Überleben der Wildbienen, deren Lebensraum vermehrt durch Flächenversiegelungen, Pestizide und Monokulturen bedroht ist. Der Bienenfutterautomat steht jeweils während der Saat- und Pflanzzeiten von September bis November und von März bis Mai zur Verfügung. Er wird wöchentlich jeweils am Wochenende nachgefüllt.

Die Idee, ausgediente Automaten – anfangs waren es Kaugummiautomaten – zu Bienenfutterautomaten umzugestalten, ist nicht neu. Im Herbst 2019 zeigten die Bienenretter in Dortmund erstmals, dass die alten Automaten durchaus noch zu etwas Nützlichem zu gebrauchen sind. Dort wurde der erste Bienenfutterautomat aufgestellt, der statt Kaugummis Saatgut ausgibt, um heimische Insekten zu ernähren. In Steglitz wurden nun Kondome durch Saatgutpäckchen ersetzt.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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