Drei Männer und 60.000 Bienen
Hobbyimker bauen ein Bienenparadies und geben Einblick in ihre Arbeit

Jan Schreier und Martin Müller sind zwei "Der Drei". Die Hobbyimker haben an der Brandenburgischen Straße zwölf Bienenvölker.  | Foto:  K. Rabe
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Das naturbelassene Grundstück fällt zwischen den Mietshäuser mit gepflegten Vorgärten und akkurat gestutztem Rasen etwas aus dem Rahmen. Jahrelang lag es brach. Jetzt ist mit zehntausenden neuen Bewohnern wieder Leben eingezogen. Ein großes Transparent am Eingang kündet von dem, was hinter hochgewachsenen Sträuchern und zwischen alten Bäumen passiert. Seit dem Frühjahr wird dort geimkert.

Die drei Hobbyimker Michael Glamann, Martin Müller und Jan Schreier sind im März auf das Grundstück an der Brandenburgischen Straße gezogen, um sich dort ihrem Hobby widmen zu können. Vorher hatten „Die Drei“ an verschiedenen Orten geimkert. „Wir haben uns gleich gut verstanden“, erzählt Jan Schreier, der vor drei Jahren seine Liebe zu den Bienen und zum Imkern entdeckt hatte. Die Natur und alles was damit zu tun hat, hätte ihn schon immer interessiert. Als dann ein Freund, der auch Hobbyimker ist, ihm das Imkerhandwerk nahebrachte, war seine Begeisterung geweckt. Von seinem „Imker-Vater“ hat er alles gelernt, um dann ein eigenes Bienenvolk in einem Zehlendorfer Schrebergarten halten zu können.

Jan Schreier präsentiert den ersten selbsthergestellten Honig, den die Hobby-Imkern produziert haben.  | Foto:  K. Rabe
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Doch Imkern ist ein sehr aufwendiges Hobby und für jemanden, der noch voll im Beruf steht, sehr viel Arbeit. Daher haben sich die drei Bienenfreunde, die alle noch berufstätig sind, entschlossen, künftig gemeinsame Sache zu machen. Das Grundstück an der Brandenburgischen Straße hat Schreier zufällig entdeckt. Das Grünflächenamt hat der Nutzung zugestimmt.

Viele Anwohner hätten sich gleich von Anfang an dafür interessiert, was auf dem Grundstück passiert, erzählt Schreier. Bisher sei die Resonanz durchweg positiv gewesen und die neuen Bewohner – derzeit sind es zwölf Bienenvölker – werden von den Nachbarn akzeptiert. Derzeit befinden sich die rund 60.000 Bienen in der Winterruhe. Das urwüchsige Gelände ist bestens als Bienenparadies geeignet. Dort wachsen viele bienenfreundliche Pflanzen, durch die Größe des Areals fühlt sich auch niemand gestört.

Die erste Produktion: Aus dem Steglitzer Honig wurde Honig, Senf, Honiglikör und Propolis-Tropfen hergestellt.  | Foto:  K. Rabe
  • Die erste Produktion: Aus dem Steglitzer Honig wurde Honig, Senf, Honiglikör und Propolis-Tropfen hergestellt.
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„Jetzt haben wir alles an einem Platz: unsere Bienenvölker, sämtliche Gerätschaften und alles, was wir für die Herstellung von Honig und anderen Produkten benötigen“, freut sich Scheier und zeigt stolz die Produktionsstätte in einem kleinen Holzhäuschen. Dort haben „Die Drei“ gemeinsam die ersten Trachten – Frühtracht aus dem Frühjahr und Spättracht aus dem Sommer – abgefüllt. Insgesamt wurden in diesem Jahr rund 180 Kilogramm Honig verarbeitet. Neben leckerem goldgelben Honig der Marke „Die Drei“ haben die Männer auch andere Bienenprodukte im Repertoire. Das sind Honigsenf, Honiglikör und Propolis-Tropfen – alles aus eigener Herstellung.

Die Produkte können auch gekauft werden. Eine gute Gelegenheit dafür sind die Adventsmärkte, zu denen „Die Drei“ für Sonnabend, 30. November, und Sonnabend, 14. Dezember, auf das Gelände an der Brandenburgischen Straße 22 einladen. An beiden Tagen gewähren die Hobbyimker von 10 bis 18 Uhr einen Einblick in ihre Arbeit und zeigen ihren Nachbarn, was nebenan passiert. „Wir werden zeigen, was wir machen und erklären, wie die Abläufe der Honiggewinnung sind, wofür welchen Werkzeuge nötig sind und was wir weiter vorhaben“, sagt Jan Schreier.

Neben Produkten und Wissen rund um die Biene gibt es für die Besucher auch Rostbratwurst, Kuchen, Glühwein, Met und alkoholfreie Getränke.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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