Pizza in der Mehrwegbox
Pilotprojekt gegen Verpackungsmüll gestartet

Kunden, Vertreter des Vereins "Klimafreundliches Stadtparkviertel" und das Team der Pizzeria sind begeistert von der "Pizza in der Mehrwegbox".  | Foto: K. Rabe
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Der gemeinnützige Verein "Klimafreundliches Stadtparkviertel Steglitz" hat in Kooperation mit dem BUND Berlin das Pilotprojekt „Pizza in der Mehrwegbox – Genuss ohne Abfall“ in Steglitz initiiert. Ziel ist, Verpackungsmüll zu reduzieren und Ressourcen zu schonen. Das Projekt ist am 31. Januar gestartet.

„Für unser Projekt konnten wir zwei Pizzerien nahe Stadtpark und Markusplatz in Steglitz gewinnen“, erklärt Elke Lübbeke vom Verein. Das ist zum einen die Pizzeria „Il Cardellino“ am Steglitzer Damm 9 und zum anderen die Pizzeria „Duo“ am Steglitzer Damm 29. Hier können Kunden ihre „Pizza to go“ jetzt in einer weinroten Mehrwegbox kaufen. Pro Box fallen fünf Euro Pfand an, die bei Rückgabe erstattet werden. Als zusätzlichen Anreiz gibt es jede zehnte Pizza in der Mehrwegbox gratis.

„Richtig gut“, findet der 16-jährige Toure die Aktion. Er kommt oft in die Pizzeria Il Cardellino und kauft sich nach der Schule eine Pizza zum Mitnehmen. „Die Sache mit der Box ist perfekt. Die Pizza wird warm gehalten und wird nicht so matschig, wie sonst im Pappkarton“, sagt er. Außerdem könnten beide Teile der Box als Teller genutzt werden. Beim Pizzaessen unterwegs und mit Freunden eine tolle Sache. Bei Toure geht für die „Pizza in der Mehrwegbox“ eindeutig der Daumen hoch.

Deckel drauf und die Pizza bleibt warm und knusprig. Mahmoud Abdalla zeigt Manuela Myszka, wie es geht.  | Foto: K. Rabe
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„Eine Superaktion“, findet auch Manuela Myszka. Auch sie ist Stammkundin und nimmt sich häufig eine Pizza mit nach Hause. Heute ordert sie eine Pizza Tonno in der Mehrwegbox und freut sich schon, ihre Thunfischpizza schön warm und knusprig zu Haus genießen zu können. Abgesehen von der Qualität der Pizza sieht sie auch den Nutzen für die Umwelt. Sie wohnt unmittelbar neben der Pizzeria. „Die Mülltonnen auf unserem Hof quellen oft von leeren Pizzakartons über“, sagt sie.

Leere Pizzakartons, mitunter auch mit Resten, vermüllen besonders in den Sommermonaten auch Grünflächen und Plätze. Überfüllte Mülleimer und herumliegende Verpackungen ziehen Krähen und Ratten an. Doch das Projekt soll nicht nur die Vermüllung im Steglitzer Stadtpark eindämmen, sondern darüber hinaus wirken. Immerhin würden Einweg-Pizzakartons 40 Prozent des gesamten Take-away-Verpackungsmülls ausmachen und seien reine Ressourcenverschwendung. „Verschmutzt können sie nicht recycelt werden“, erklärt Anne Neurath vom BUND Berlin.

„Die Aktion ist eine gute Sache“, findet Mahmoud Abdalla Inhaber von „Il Cardellino“. Täglich werden hier rund 50 Pizzen außer Haus – also bisher im Karton – verkauft. Das sei eine Menge Abfall, sagt er. Von den Boxen ist Abdalla ebenso begeistert wie bereits jetzt schon viele seiner Kunden. Jeder der beiden Pizzerien hat vom Verein 100 Mehrwegboxen bekommen. Die Boxen sind aus Polypropylen, spülmaschinenfest und BPA-frei, also frei von der Chemikalie Bisphenol A. Darüber hinaus ist das Material recycelbar. Das Projekt wird im Rahmen des Programms „Freiwilliges Engagement in Nachbarschaften (FEIN)“ als Pilotprojekt von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen gefördert. Derzeit ist das Projekt mit dem Pfandsystem und der Bonuskarte in Berlin einmalig. Gemeinsam hoffen die Initiatoren auf eine erfolgreiche Pilotphase und ein sauberes Berlin, in dem Mehrweg-to-Go das neue Normal wird und sie weitere Pizzerien für die Aktion „Pizza in der Mehrwegbox“ gewinnen können.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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