Rücksicht statt Blaulicht
Plakatkampagne wirbt im Stadtpark Steglitz für Toleranz und Respekt
Rücksichtslose Fahrradfahrer, freilaufende Hunde – immer wieder kommt es im Stadtpark Steglitz zu Konflikten zwischen den Nutzern. Eine neue Kampagne soll für mehr Rücksichtnahme unter Spaziergängern, Hundebesitzern und Radfahrern werben. Im ganzen Park fordern jetzt Plakate zu mehr Toleranz, Respekt und einem rücksichtsvollen Umgang auf.
Initiiert wurde die Kampagne „Rücksicht statt Blaulicht – miteinander füreinander“ von Think SI³. Die Firma hat das Projekt Parkläufer in Berliner Grünanlagen entwickelt. Schon im vergangenen Jahr stellte Think SI³ gemeinsam mit den Parkläufern und dem Fachbereich Grünflächen des Bezirks eine Kampagne am Schlachtensee auf die Beine. Mit Plakaten wurde erfolgreich auf das Thema Naturschutz aufmerksam gemacht. Im Stadtpark geht es nun um Rücksichtnahme.
„Anleinen statt weinen“ steht beispielsweise auf einem Plakat, das sich eindeutig an Hundebesitzer richtet. „Lieber schieben statt speeden“ soll rasende Radfahrer daran erinnern, dass die Wege im Park nicht ihnen allein gehören. Die markigen Sprüche sind mit humorvollen Piktogrammen illustriert. „Wir sprechen auf den Plakaten und Bannern keine Verbote aus“, sagt Iris Uhlenbruch von Think SI³. Vielmehr werde veranschaulicht, wie ein negatives Verhalten sich schädlich auf das Gemeinwohl und letztendlich auf einen selbst auswirke.
„Rasende Radfahrer und uneinsichtige Hundehalter sind ein Problem im Stadtpark Steglitz“, sagt Parkmanager Max Hoppe, der sich mit seinen Parkläufern um Ordnung und Sicherheit im Stadtpark Steglitz kümmert. Nicht selten käme es zu gefährlichen Situationen, wenn Radfahrer die Wege im Park für sich beanspruchen oder freilaufende Hunde Kita-Kinder erschrecken. „Fußgänger fühlen sich oft regelrecht bedroht. Wir wollen mit der Kampagne auf humorvolle Weise auf Fehlverhalten aufmerksam machen“, sagt Hoppe.
Urban Aykal (Grüne), Stadtrat für Ordnung und Umwelt, begrüßt die Kampagne. „Wir wollen präventiv und weniger restriktiv agieren“, sagt er und hofft, mit der kreativen Kampagne auch Uneinsichtige zu erreichen. Mit lockeren Sprüchen und Augenzwinkern könne mehr erreicht werden, als mit Verboten. Dennoch sei das Ordnungsamt nicht aus der Verantwortung. Es werde immer wieder Schwerpunktkontrollen geben.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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