Chaos in der Rothenburgstraße: Karnetzki will Durchfahrt einschränken

Steglitz. Es war eine Premiere in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV): eine Schülerin nutzte die Einwohnerfragestunde, um auf die zum Teil chaotischen Verkehrsverhältnisse in der Rothenburgstraße aufmerksam zu machen.

Stella Amedome (12) besucht die Rothenburg-Grundschule, ist Schülersprecherin und Schülerlotsin. Sie schilderte die Verkehrssituation als angespannt und sehr gefährlich für die Schüler der drei Schulen, die sich hier befinden. Der Verkehr habe stark zugenommen, die Autofahrer verhalten sich zum Teil aggressiv. Stella erinnerte an einen Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz aus dem Jahr 1990. Darin wurde gefordert, die Rothenburgstraße zum Teil zu sperren und durch straßenbauliche Maßnahmen die Autofahrer zum langsamen Fahren zu zwingen.

Was aus dem Beschluss vor 14 Jahren geworden sei, ließe sich heute nicht mehr nachvollziehen, erklärte dazu Verkehrsstadtrat Michael Karnetzki (SPD). Die Situation in der Rothenburgstraße habe sich für die Schüler und Anwohner ohnehin noch verschlechtert. Unter anderem durch das Einkaufszentrum "Das Schloss" würde mehr Verkehr angezogen und viele Autofahrer nutzen die Straße als Umfahrung. Das von der Zwölfjährigen geschilderte Chaos vor Unterrichtsbeginn schreibt Karnetzki auch den Eltern der Schüler zu. Die Kinder müssten nicht mit dem Auto bis vor die Schule gefahren werden.

Bei einem Vor-Ort-Termin am Montag, 30. Juni, soll die Situation aus heutiger Sicht angesehen werden. Es gelte unter anderem zu prüfen, ob die Straße zwischen Grundwaldstraße und der Straße Am Fichtenberg gesperrt werden kann. Damit seien aber nicht alle Probleme aus der Welt, sagte Karnetzki. Es müssten Wendemöglichkeiten geschaffen werden. Vor Unterrichtsbeginn könne es dadurch aber zu chaotischen Verhältnissen kommen.

Eine andere Möglichkeit sei, die Parkregelung in der Rothenburgstraße zu ändern. Da die Straße einen breiten Querschnitt hat, lade sie Autofahrer geradezu ein, sie mit erhöhter Geschwindigkeit zu durchfahren. Durch eine andere Anordnung der Parkplätze könne die Straße eingeengt und so der Verkehr beruhigt werden. Für diese Variante spricht, dass keine baulichen Maßnahmen notwendig und zu finanzieren wären.

Karla Menge / KM
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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