Grundschulen machten beim Aktionstag "Zu Fuß zur Schule" mit
20 Minuten früher aufstehen und eine halbe Stunde Fußweg - für den neunjährigen Constantin begann die Schulwoche mit einer echten Herausforderung. Am Montag, 29. September, beteiligte sich seine Schule am Aktionstag "Zu Fuß zur Schule". Klar, dass Constantin mit dabei war. Gemeinsam mit anderen Kindern hatte er sich verabredet. "Wir mussten öfter mal auf die Uhr schauen und waren uns nicht sicher, ob wir pünktlich ankommen", erzählt der Neunjährige. Am Ende seien die Kinder vorsichtshalber gerannt und waren viel zu früh in der Schule. "Morgen früh wollen wir wieder laufen", versichert Constantin.
Mehr Bewegung, das Überdenken von Alltagsroutinen und nicht zuletzt der Umweltschutz sind in den Augen von Jayne Morgan, Leiterin der Grundschule Phorms Berlin Süd, die Hauptidee des Aktionstages. "Natürlich kann nicht jedes unserer 435 Kinder jeden Tag zur Fuß zu unserem Campus kommen. Dafür wohnen viele Kinder zu weit entfernt", sagt die Pädagogin. Aber anstatt die Kinder mit dem Elternauto direkt vor die Schultür zu fahren, sollten zumindest die letzten Meter zu Fuß gegangen werden. Das würde schließlich auch zur Entspannung der Verkehrssituation vor dem Schulgebäude in der Harry-S.-Truman-Allee führen, nennt die Schulleiterin einen weiteren Vorteil.
Die Aktionswochen "Zu Fuß zur Schule" in Berlin werden jedes Jahr vom BUND und dem Arbeitskreis Mobilitätserziehung Berlin organisiert. "Viele Kinder werden mit dem Auto zur Schule gebracht. Dies führt zu gefährlichen und chaotischen Situationen vor den Grundschulen", sagt Gabi Jung vom BUND und Organisatorin der Aktion. Sie wünscht sich, dass das Thema nicht nur auf die Aktionswochen begrenzt wird.
Im Falle der Phorms-Schule scheint das Konzept aufzugehen. "Viele Kinder wollen ihre Eltern überzeugen, dass sie den Schulweg selbstständiger zurücklegen dürfen. Und natürlich soll es nicht nur heißen ,Zu Fuß zur Schule, sondern auch ,Zu Fuß nach Hause", sagt Jayne Morgan.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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