Parkleitsystem zu teuer: Bezirk will Kosten nicht allein tragen

Steglitz. Seit Jahren fordern Bezirksverordnete und Anwohner ein Parkleitsystem für die Schloßstraße. Jetzt gab Stadtrat Frank Mückisch (CDU) in einer Stellungnahme bekannt, dass ein solches Leitsystem aus Kostengründen vom Bezirk nicht umgesetzt werden könne.

In einem Beschluss vom Mai des vergangenen Jahres hatte die Bezirksverordnetenversammlung das Bezirksamt aufgefordert, Aufwand und Kosten für die Einrichtung eines Parkleitsystems in der Schloßstraße zu prüfen. Es sollte erörtert werden, wie und zu welchen Kosten die Parkmöglichkeiten in und an der Schloßstraße, insbesondere Parkhäuser, durch Hinweisschilder oder elektronische Parkleitsysteme besser auffindbar werden. Hintergrund für den Beschluss war, dass die zahlreichen Parkplätze in den Parkhäusern der Schloßstraße von Ortsfremden oft nicht gefunden werden. Der daraus resultierende Parksuchverkehr belastet auch die Nebenstraßen.

Jetzt hat Frank Mückisch in einer Vorlage zur Kenntnisnahme die BVV über das Prüfergebnis informiert. Demnach sieht sich das Bezirksamt „vor allem aus finanziellen Gründen nicht in der Lage, ein Gutachten zur Erarbeitung eines Kostenverteilschlüssels für die Bauarbeiten zu beauftragen“. Vor zehn Jahren sei dafür ein Kostenrahmen von rund 20.000 Euro ermittelt worden. „Heute dürfte ein derartiges Gutachten erheblich teurer werden“, sagt Mückisch. Die Kosten für die Einrichtung eines Hinweissystems wurden damals rund 250.000 Euro veranschlagt. In dieser Summe seien die Kosten für Tiefbauarbeiten und die Stromanschlüsse nicht enthalten. Neben der Kostenfrage sei nach Auffassung des Bezirksamtes die Vielzahl der erforderlichen Hinweis-Module im Straßenraum mit dem gestalterischen Erscheinungsbild der Schloßstraße unverträglich.

Sind freie Parkplätze am Ende kontraproduktiv?

Letztendlich hätten auch die Parkhausbetreiber kein Interesse an einem Parkleitsystem. „Das dürfte auch in der Überkapazität der Stellplätze begründet sein“, so Mückisch. Die Darstellung einer großen Zahl freier Stellplätze auf dem Leitsystem könnte sich auch kontraproduktiv auswirken. Kunden könnten auf ein bescheidenes Sortiment des zum Parkhaus gehörenden Warenhauses schließen. Zudem vermittele ein gering frequentiertes Parkhaus ein Gefühl der Unsicherheit. KM

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

37 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 274× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 909× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 254× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.