Fahrradstraßen sollen dauerhaft eingerichtet werden
Temporäre Radstreifen kommen
Während der Corona-Krise wird in vielen Bereichen auf Sparflamme gesetzt. Einen regelrechten Boom erlebte jedoch der Fahrradverkehr. Um Ansteckungsrisiken zu vermeiden und das Immunsystem zu stärken, sind in den vergangenen Wochen viele Menschen auf das Fahrrad umgestiegen. Doch mehr Radfahrer auf den Straßen erfordern auch spezielle Maßnahmen zugunsten der Pedalritter.
Radexperten forderten unter anderem die kurzfristige Einrichtung sogenannter Pop-up-Bikelanes. Das sind temporäre Fahrradstreifen, die relativ unkompliziert durch eine Gelbmarkierung in ausgewählten und von Radfahrern stark frequentierten Straßen angelegt werden können. Eine entsprechende Forderung der ADFC-Bezirksgruppe und dem Netzwerk Fahrradfreundliches Steglitz-Zehlendorf (wir berichteten in der Ausgabe vom 13. Mai) veranlasste das zuständige Tiefbauamt, die Vorschläge der Rad-Experten und deren Umsetzung zu prüfen.
Radstreifen soll am Steglitzer Damm kommen
Demnach könnten die ersten Pop-up-Radstreifen in der Albrechtstraße und auf dem Steglitzer Damm angelegt werden. Der Bereich Tiefbau des Bezirksamtes beschäftige sich gemeinsam mit der Senatsverwaltung Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK) derzeit intensiv mit dem Thema „Temporäre Einrichtung und Erweiterung von Radverkehrsanlagen“, erklärt Umweltstadträtin Maren Schellenberg (Grüne) auf Anfrage der Berliner Woche. „Konkret überlegen wir, einen temporären Radstreifen in der Albrechtstraße und gegebenenfalls auch am Steglitzer Damm einzurichten“, sagt sie.
Zum Verfahren der Einrichtung von temporären Fahrradstreifen erklärt die Stadträtin, dass die Senatsverwaltung die Radstreifen anordnet. Dabei würden aber die Vorschläge des Bezirks berücksichtigt. Wenn dann die Anordnung durch die Senatsverwaltung vorliegt, kann der Fachbereich Tiefbau eine Firma beauftragen, die dann die gelben Markierungen an den jeweiligen Straßen vornimmt. Das Ganze könne zügig erfolgen.
Meiste Vorschläge
sind schon länger im Gespräch
Bei den Vorschlägen der Radinitiativen handele es sich größtenteils um Radverkehrsanlagen, die schon länger in der Diskussion beziehungsweise bereits in der Planung seien, teilt Schellenberg mit. Teilweise seien diese Vorschläge nicht einfach mit einer Gelbmarkierung umzusetzen, sondern erfordern eine umfangreiche Planung.
Jetzt, wo dem Radverkehr eine größere Bedeutung beigemessen wird, sollten auch Fahrradstraßen wieder mehr in den Fokus rücken und kurzfristig eingerichtet werden. Hierzu erklärt Schellenberg, dass der Bezirk es vorzieht, gleich dauerhafte Lösungen umzusetzen. Inzwischen hätte das Land Berlin auch einen Leitfaden für Fahrradstraßen entwickelt und herausgegeben. Das Papier umfasst eine Reihe von verkehrsrechtlichen Regelungen wie die Beschilderung und Markierung der Verkehrsführung.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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