Steglitz. Gegen das Verkehrschaos in der Treitschkestraße zwischen Lepsiusstraße und Boulevard Berlin kann das Bezirksamt offenbar nichts unmittelbar Wirksames tun. Verkehrsstadtrat Michael Karnetzki (SPD) will jetzt erneut ein Treffen mit Anwohnern anberaumen.
"Wir werden wahrscheinlich nie einen befriedigenden Zustand erreichen", sagt Verkehrsstadtrat Michael Karnetzki. Es gäbe nur sehr wenige Möglichkeiten, um eine nachhaltige Beruhigung der Straße zu erreichen. Die beste Lösung wäre nach Ansicht der Anwohner, die Straße in eine Anwohnerstraße umzuwidmen und somit für jeglichen Durchgangs- oder Parkverkehr zu sperren. Dazu existiert auch ein BVV-Beschluss vom 19. Februar. Darin wird das Bezirksamt aufgefordert, eine mögliche Schließung der Straße zu prüfen. Eine Schließung ist aber nicht ohne Weiteres möglich. "Der Bebauungsplan müsste geändert werden und dies bedarf eines neuen BVV-Beschlusses", sagt Karnetzki. Der Beschluss befände sich zudem noch in der Bearbeitung. Das heißt, er ist noch nicht abschließend behandelt worden und wird noch geprüft.
So lange wollen die Anwohner nicht warten. Nach Ansicht von Peter Janzon von der Anwohnerinitiative Treitschkestraße gibt es verschiedene Möglichkeiten, die umgesetzt werden könnten. Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel die zeitweilige Sperrung der Straße. Janzon denkt dabei an das Aufstellen eines Schildes "Einfahrt verboten" mit zusätzlicher Angabe der Zeiten 10 bis 12 sowie 15 bis 22 Uhr. Eine weitere Variante wäre es, das Schild "Verkehrsberuhigter Bereich" am Anfang der Treitschkestraße zu entfernen. Denn dieses Schild schließt nach Aussagen der Straßenverkehrsbehörde weitere Schilder aus. Wenn stattdessen ein Tempo 30-Schild aufgestellt wird, könnten zusätzlich auch Halte- und Parkverbotsschilder installiert werden. "Dafür ist keine B-Plan-Änderung nötig", erklärt Janzon. Er fordert das Bezirksamt auf, endlich wirksame Maßnahmen zu ergreifen und klare und eindeutige Grenzen zu setzen, um die Anwohner in dem kleinen Straßenabschnitt vor Lärm und zu viel Autoverkehr zu schützen.
Solange der Beschluss noch in der Bearbeitung ist, soll das Ordnungsamt seine Kontrollen in der Straße verstärken und konsequent gegen Falschparker vorgehen. "Es ist kaum vorstellbar, mit welcher Selbstverständlichkeit trotz Verbotes hier geparkt wird", erläutert Janzon. Selbst wenn das Ordnungsamt gerade vor Ort war und "Knöllchen" verteilt hat, würde das Falschparker kaum abschrecken. Schließlich kostet ein Knöllchen kaum mehr als ein Parkticket. Inzwischen hat der Verkehrsstadtrat signalisiert, sich nach seinem Urlaub nochmals mit Janzon vor Ort zu treffen. Gemeinsam könnte man die zu prüfenden Möglichkeiten ausloten, so Janzon.
Karla Menge / KM
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