Unternehmen beteiligen sich am Pedelec-Projekt des Landes Berlin
Fahrrad fahren hat jede Menge Vorteile: Man braucht keinen Sprit, erspart sich die Parkplatzsuche, kann Staus locker umfahren und nicht zuletzt ist das Radeln auch noch gut für die Gesundheit. Der Einsatz von Pedelecs, die von einem Elektromotor bis zu einer Geschwindigkeit von 25 Stundenkilometer unterstützend angetrieben werden, eignet sich auch für weniger sportliche Menschen. Aufgrund der geringen Höchstgeschwindigkeit besteht keine Versicherungspflicht und keine Helmpflicht, es ist kein Führerschein notwendig und das Fahren auf Radwegen ist gestattet.
Von diesen Vorzügen lies sich auch der Pflegedienst Bethel Berlin überzeugen. Das Lichterfelder Unternehmen schickte in der Pilotphase des Projektes der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt zwei seiner Mitarbeiter aufs Pedelec. Sie nutzten das Rad auch zur Versorgung der Patienten. "Mitunter legen unsere Mitarbeiter während des Dienstes täglich 20 bis 40 Kilometer zurück", sagt Doris Hangstörfer von der Bethel Pflegedienst-Verwaltung. Dabei hätte sich der Einsatz der Pedelecs besonders bei den Mitarbeitern bewährt, die keinen Führerschein besitzen. Zum einen müssten sie weniger strampeln als mit normalen Rädern und sie sind sie mit den E-Bikes schneller bei den Patienten. Im Vergleich zu den Mitarbeitern mit Pkw bleiben ihnen Staus und Parkplatzsuche erspart. "Unsere Probanden waren so begeistert, dass wir am Ende Pedelecs für drei Mitarbeiter angeschafft haben", so Hangstörfer. Inzwischen sind die Drei bei jedem Wetter unterwegs - egal ob es stürmt oder schneit. Zu Sicherheit ihres Personals hat das Unternehmen per Dienstanweisung die Helmpflicht angeordnet.
In den ersten zwei Testphasen waren 127 Räder im Einsatz. Unter anderem haben sich auch die Firma Knauer, das Helmholz-Zentrum, das Charité Campus Benjamin Franklin und die Knick Elektronische Messgeräte GmbH in der Beuckestraße beteiligt. Untersucht wird, wie sich das Angebot von Pedelecs auf das Pendlerverhalten auswirkt. Getestet wurden unter anderem auch die Einflüsse des Wetters auf die Nutzung. Dafür müssen die Teilnehmer ein Fahrtenbuch führen.
Die nächsten zwei Phasen starten im Frühjahr mit noch mehr Rädern. Es soll auch ermittelt werden, ob und wo Abstellmöglichkeiten mit Ladestationen eingerichtet werden können. Anvisiert sind derzeit der U-Bahnhof Krumme Lanke und die S-Bahnstation Mexikoplatz. Hier stellen viele Pendler ihre Pkw ab und blockieren Parkplätze.
Michael Pawlik von der Wirtschaftsförderung, die das Projekt organisatorisch begleitet, sieht für die Pedelecs auch für die Verwaltungsmitarbeiter eine Zukunft. "Wir haben uns für eine der nächsten Phasen beworben", erklärt Pawlik, der selbst begeisterter Pelelec-Fahrer ist.
Ermöglicht wird das Projekt durch die Kooperation mit Partnern aus der Wirtschaft, von denen die hochwertigen Pedelecs und Schlösser bereitgestellt sowie die Einweisung und der Service für die Testnutzer übernommen werden.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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