Banken schließen Filialen im Bezirk

Die Filiale der ehemaligen Berliner Bank in der Kaiser-Wilhelm-Straße. | Foto: K. Rabe
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Steglitz. Immer mehr Bankfilialen schließen in Steglitz-Zehlendorf. Vor allem ältere Menschen reagieren besorgt. Sie können ihre Geldgeschäfte nicht mehr vor Ort erledigen. Oft sind lange Wege nötig, um in der nächsten Filiale Überweisungen zu tätigen oder Geld am Automaten abzuheben.

Bis vor Kurzem nutzte Peter Sgoll den Service in der Filiale Kaiser-Wilhelm-Straße. Doch die Bank hat ihre Filiale vor ein paar Wochen geschlossen. Jetzt muss Sgoll, genauso wie andere Lankwitzer Kunden dieser Bank, erst mit dem Bus bis nach Lichterfelde Ost fahren. Das ist nicht nur umständlich. Es kostet auch extra: einmal Kurzstrecke und zurück. Da kommen mitunter schnell über 20 Euro im Monat zusammen, ärgert sich der Lankwitzer. „Die Banken machen es sich sehr einfach“, findet er. Dabei könnte ein Geldautomat schon eine große Hilfe sein.

Die Lankwitzer Filiale ist nicht die einzige, die geschlossen wurde. Die Berliner Bank hat außerdem die Filialen am Teltower Damm und in der Drakestraße geschlossen. Hintergrund dafür ist die „vollständige Integration der bisherigen Marke Berliner Bank in die Deutsche Bank“, erklärt ein Sprecher des Unternehmens.

So wurde die Lankwitzer Filiale in der Kaiser-Wilhelm-Straße mit der Filiale der Deutschen Bank am Kranoldplatz zusammengelegt. Beide Standorte sind 1,6 Kilometer voneinander entfernt. Angesichts der Tatsache, dass zirka 40 Prozent der Kunden ihre Filiale nur noch einmal im Jahr besuchten, beispielsweise wenn sie eine Beratung zu finanziellen Entscheidungen wünschen, wäre die Entfernung annehmbar, findet der Sprecher. „Alternativ zum Besuch in der Filiale vor Ort bieten wir unseren Kunden auf Wunsch auch eine Beratung zu Hause oder über Telefon an“, informiert er weiter und weist auf die neuen regionalen Beratungscenter hin, die seit Kurzem den Kunden eine „hochwertige telefonische Beratung auch abends und an Sonnabenden anbieten“.

Auch andere Banken ziehen sich zurück. Die Berliner Volksbank schließt die Filiale in der Curtiusstraße. Die Berliner Sparkasse macht zum 30. Juni den Standort in der Königstraße in Wannsee zu. Die Filiale am Steglitzer Damm gibt es schon seit dem vergangenen Jahr nicht mehr. Der Grund ist auch hier: Die Bankgeschäfte werden weitgehend online erledigt. Kunden kommen immer seltener in die Filiale.

Nur die Sparkasse will ihren Service nicht nur auf Telefon- und Onlineberatung begrenzen. „Die Beratung übernimmt künftig ein mobiles Einsatzteam. Und zwar dort, wo die Kunden sind“, sagt Constanze Stempel, Pressesprecherin der Berliner Sparkasse. Das könne ein Standort in der Diakonie, ein Seniorenheim oder ein Nachbarschaftszentrum sein, wo künftig ein roter Schreibtisch steht. Geplant ist aber auch, ausgewählte Orte regelmäßig mit dem Sparkassenbus anzufahren. „Wir bleiben also nach der Schließung persönlich erreichbar.“ Auch die Geldautomaten und SB-Terminals stehen am alten Standort oder in unmittelbarer Nähe weiter zur Verfügung.

Die Sparkasse bietet zudem Online-Banking-Kurse an. Dort erklären die Mitarbeiter die wichtigsten Funktionen des Online-Bankings und beantworten Fragen rund um das Thema Sicherheit im Internet.

Die nächsten Kurse sind am 16. und 21. Juni im PrivatkundenCenter in der Königstraße, Wannsee sowie am 19. September und 28. November in der Filiale Schloßstraße 36. KaR

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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