Nachtschicht in der Backstube
Nacht für Nacht werden in der Bäckerei Mälzer Tausende Brote und Brötchen gebacken

Karsten Fischer ist Bäckermeister bei der Bäckerei Mälzer. Hier ist er Nacht für Nacht für die Produktion von Brot und Brötchen verantwortlich.  | Foto:  K. Rabe
3Bilder
  • Karsten Fischer ist Bäckermeister bei der Bäckerei Mälzer. Hier ist er Nacht für Nacht für die Produktion von Brot und Brötchen verantwortlich.
  • Foto: K. Rabe
  • hochgeladen von Karla Rabe

Wenn die meisten Menschen ihren Tag beenden und zu Bett gehen, macht sich Karsten Fischer auf den Weg zur Arbeit. Der 50-Jährige ist Bäckermeister. Sein Arbeitsplatz ist die Backstube der Bäckerei Mälzer an der Ahornstraße. Dort arbeitet er fast jede Nacht.

„Der Sonntagabend ist mein Montag, dann startet meine Arbeitswoche“, erzählt Karsten Fischer. Er leitet die Produktion in der Bäckerei Mälzer und kennt nichts anderes, als nachts zu arbeiten. Seit 30 Jahren schiebt er Nachtschichten und kommt gut klar damit. „Früher habe ich auch Wechselschichten gehabt, das war viel anstrengender“, sagt er.

In der Bäckerei Mälzer arbeitet er seit über 20 Jahren. Dort wird ausschließlich nachts gebacken. „Die Leute wollen am Morgen frisches Brot und frische Brötchen kaufen. Das bekommen sie nur, wenn wir nachts in der Backstube stehen“, sagt der Bäckermeister. Für ihn sei die Nachtarbeit kein Problem. Im Gegenteil. Er zieht daraus viele Vorteile für sich. „Wenn ich zur Arbeit fahre, brauche ich keine Angst vor Staus zu haben. Die Straßen sind leer.“ Das sei auch so, wenn er früh morgens wieder nach Hause fährt.

Profitiert hat von der Nachtarbeit auch die Familie Fischer. „Als die Kinder klein waren, habe ich sie nach der Arbeit zu Kita und Schule gebracht und dann ein paar Stunden geschlafen“, erzählt er. Nachmittags war er dann für die Kids da. Die nächste Schippe Schlaf holte er sich nach dem Sandmännchen. Dann schlief er auch noch mal zwei bis drei Stunden bis zum Schichtbeginn. Diesen Rhythmus habe er bis heute beibehalten. Somit könne er auch am sozialen Leben teilhaben.

Sieben Filialen werden beliefert

Während einer Nachschicht arbeiten im Durchschnitt sieben Leute in der Backstube der Bäckerei Mälzer. Darunter sind zwei Lehrlinge. Als Erster kommt der sogenannte Ofenarbeiter. „Er schmeißt den Ofen an und die ersten Waren können gebacken werden“, erklärt Fischer. Dann geht es wie am Fließband weiter. Die Teigstücke werden abgewogen, geformt oder geflochten, aufs Blech gelegt, in den Ofen geschoben. Das geschieht zum großen Teil alles in Handarbeit. 750 bis 1000 Brote und 5000 bis 6000 Brötchen unterschiedlicher Sorten werden in einer Nacht gebacken, an den Wochenenden sind es noch mehr. Immerhin müssen sieben Filialen in Steglitz, Lankwitz, Wilmersdorf, Schmargendorf, Tempelhof und Schöneberg beliefert werden. Dazu kommen acht Wochenmärkte in ganz Berlin. Beliebt sind bei den Kunden übrigens vor allem Dinkel- und Vollkornwaren. „Die normale Schrippe läuft gar nicht mehr so doll“, sagt Fischer.

Ab 2.30 Uhr beginnen dann auch die Fahrer ihre Schicht, um die frischen Backwaren an die verschiedenen Standorte zu liefern. Gegen 7 Uhr endet der Dienst für Karsten Fischer. Die letzten Brote und Brötchen für die Filialen gehen raus, die Backstube wird sauber gemacht, neue Teige angesetzt.

Im Verkaufsraum duften die frischen Brote und Brötchen. Dort hat Verkäuferin Sandra Tabbert seit 5.30 Uhr die Regale gefüllt, belegte Brötchen für den Verkauf vorbereitet und die Kaffeemaschine in Betrieb genommen. Um 6.30 Uhr öffnet der Laden. Dann kommen auch schon die ersten Kunden.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

32 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
 Ist Ihr Herz gesund? Informieren Sie sich am 20. November über Herzschwäche und wie man sie erkennt und behandelt. | Foto: Caritas-Klinik Maria Heimsuchung

Infos über Herzinsuffizienz
Vortrag: „Herzschwäche erkennen und behandeln“

Die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung lädt Sie herzlich zu einem informativen Vortrag am 20. November 2024 von 17 bis 18 Uhr ein. Unter dem Titel „Stärke dein Herz – Herzschwäche erkennen und behandeln“ erfahren Sie Wissenswertes über die frühzeitige Erkennung und moderne Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz. Dr. med. Philipp Krauser, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Oberarzt im Caritas Kardiozentrum Berlin, wird in dem Patienteninformationsabend auf die typischen...

  • Pankow
  • 30.10.24
  • 860× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 376× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen? Erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Infoabend am 12. November
Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen

Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen, die jeden Schritt zur Qual machen oder Ihnen sogar in Ruhe keine Erholung gönnen? Es muss nicht so bleiben! Besuchen Sie unseren Infoabend "Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen: Schonende & komfortable OP-Methode!" und erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen – schonend, effektiv und ohne Angst vor einem Eingriff. Expertenwissen kommt beim Infoabend am 12. November aus erster Hand: Tariq Qodceiah, Chefarzt...

  • Reinickendorf
  • 01.11.24
  • 706× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 781× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 355× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.