Folter hinter trutzigen Mauern
Ein Besuch auf Burg Beeskow
Beeskow. Zirka 80 Kilometer südöstlich von Berlin und etwa 30 Kilometer südwestlich von Frankfurt/Oder liegt Beeskow, die Kreisstadt des Landkreises Oder-Spree.
Nach einem Spaziergang durch die historische Altstadt mit ihrem schmucken Marktplatz und der gotischen Kirche St. Marien, sollte der Rundgang an der Burg enden, die hinter ihren trutzigen Mauern als ehemalige Wasserburg eine wechselvolle Geschichte erlebt hat. Die 1316 erstmals erwähnte Burg Beeskow gehörte den Herren von Strehle, den Besitzern der Herrschaft Beeskow-Storkow. Im späten Mittelalter wechselten Stadt und Herrschaft mehrfach den Besitzer. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts befand sich die Herrschaft Beeskow im Besitz von Herzog Swantibor von Pommern. Danach gehörte sie unter anderem Angehörigen der Familie von Bieberstein (zuletzt 1512–1551). Seit 1518 war Beeskow im Besitz der Lebuser Bischöfe.
1556 kamen Burg und Herrschaft an den Markgrafen Johann I. von Brandenburg-Küstrin. Nach seinem Tod fielen Burg und Herrschaft 1575 endgültig in den Besitz der Kurfürsten von Brandenburg. 1625–1627 besaß Gebhard XXIII. von Alvensleben die Herrschaft Beeskow, danach diente sie bis 1915 den Hohenzollern als Verwaltungsgebäude. Anschließend wurde die Anlage von der Stadt Beeskow erworben und weiterhin für Verwaltungs- und Wirtschaftszwecke genutzt. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Burg weitestgehend verschont und diente später als Unterkunft für Flüchtlinge.
Burgkomplex jetzt Kultur- und Bildungszentrum
1991 beschloss das Kreisparlament den gesamten Burgkomplex zu einem Kultur- und Bildungszentrum umzugestalten und unter Denkmalschutz zu stellen. So konnten große Teile der Burgmauer und des Bergfrieds (Turm) mit der Aussichtsplattform in 27 Meter Höhe erhalten werden. Von dort oben hat man einen herrlichen Rundumblick über die Stadt und die Spreeregion. In den alten Gemäuern befindet sich auch das Regionalmuseum mit spannenden Ausstellungen zu historischen und ökologischen Themen. Im Salzkeller wartet auf die Besucher eine Folterkammer mit Stachelstuhl und Streckbank, die anschaulich vermittelt, wie grausam im Mittelalter das Strafrecht angewandt wurde. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt
Autor:Klaus Tolkmitt aus Lichtenrade | |
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