Das Tempelhofer Feld und eine neue Abstimmung
Noch mal das Volk fragen?

Das riesige Areal des ehemaligen Tempelhofer Flughafens bietet Platz für vieles. Besucher können radeln, skaten, walken, picknicken, chillen und mehr.

Selbst an Tagen, an denen sich dort viele Menschen aufhalten, wird es nicht eng. Dafür ist das Feld zu groß und in weiten Bereichen mehr oder weniger ungenutzt. Aktuell kommen nun Forderungen nach einer Randbebauung wieder auf. Mehrere SPD-Kreisvorsitzende brachten eine erneute Abstimmung ins Spiel – in Verbindung mit den Wahlen in Berlin 2021. Bei der CDU wird überlegt, ein weiteres Volksbegehren zu starten.

Grundlage für beide Vorstöße sind auch Umfragen. Sie besagen, dass heute eine Mehrheit der Bevölkerung für Wohnungen, vor allem preisgünstige, wäre. Das derzeitige Bauverbot basiert auf dem Volksentscheid vom Mai 2014. Damals votierten mehr als 64 Prozent gegen Neubauten an der Peripherie. 46 Prozent aller Wahlberechtigen hatten sich an dieser Abstimmung beteiligt.

Ich habe damals für den Wohnungsbau gestimmt, befand mich aber in der Minderheit. Und das galt es zu akzeptieren. Das Resultat von 2014 finde ich immer noch falsch. Aber es ist demokratisch legitimiert. Und ich halte nichts davon, über eine Streitfrage so lange abstimmen zu lassen, bis einem das Ergebnis passt.

Das äußerte ich kürzlich auch gegenüber Bekannten. Sie hielten dagegen. Niemandem könne es verboten werden, seine Ansicht zu ändern. Außerdem habe sich die Situation auf dem Wohnungsmarkt weiter verschärft. Warum also nicht neu darüber entscheiden? Einwände, die mich zum Nachdenken brachten. Auch wenn ich immer noch nicht vollständig überzeugt bin. 

Soll es einen weiteren Volksentscheid zur Bebauung des Tempelhofer Feldes geben?
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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