Ist nur der Beamte ein guter Pauker?
Streit um den Lehrerstatus
Die Sommerferien beginnen. Wahrscheinlich nutzen auch in diesem Jahr wieder viele Lehrer diese Zeit zum Absprung aus Berlin.
Denn sie sind aktuell fast überall gefragt und andere Bundesländer bieten ihnen etwas, das es in der Hauptstadt schon seit 2004 nicht mehr gibt: den Beamtenstatus.
Wenig verwunderlich ist es deshalb, dass regelmäßig eine Diskussion darüber aufkommt, ob sich das wieder ändern sollte. Die Oppositionspartei CDU im Abgeordnetenhaus findet: Ja. In der Senatskoalition ist jedoch vor allem die SPD bei dieser Frage gespalten. Bildungssenatorin Sandra Scheeres hätte gerne wieder verbeamtete Lehrer in der Hauptstadt, Finanzsenator Matthias Kollatz eher nicht. Sein Argument dagegen sind nicht zuletzt die anfallenden Kosten – und ich finde, er hat recht, wenn er darauf hinweist. Denn Fakt ist: Beamte kosten den Staat und damit uns Steuerzahler eine Menge Geld. Gar nicht so sehr während ihrer aktiven Dienstzeit, aber später als Pensionäre.
Ich will gar nicht bestreiten, dass es Aufgaben und Berufe gibt, die ein Beamtenprivileg rechtfertigen, etwa als Richter oder als Polizist. Aber bei Lehrern? Salopp gesagt: Der Satz des Pythagoras kann von einem angestellten Pädagogen genauso gut oder schlecht erklärt werden.
Richtig bleibt allerdings, dass sich bei der finanziellen Vergütung schnell etwas verbessern muss, sonst hat Berlin auf dem angespannten Pädagogenmarkt auch in Zukunft wenige Chancen. Wie wäre es denn zum Beispiel mit Leistungsanreizen oder Boni für besonders engagierte Arbeit? Das wäre übrigens ohne die Zwänge des Beamtenrechts auch besser umzusetzen.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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