Gedichte als Wortgeschenke
Texte aus der Stadt und dem Umland
Weihnachten ist auch das Fest der immateriellen Geschenke. Im Bernauer Verlag Andrea Schröder ist gerade ein Gedichtband unter dem Titel „Wortgeschenke“ erschienen.
28 Künstler aus Berlin und Brandenburg haben dazu 100 Gedichte und 170 Gemälde und Fotografien beigesteuert, die sich grob in die Themen Leben, Zeit, Natur und Seele gliedern. Es sind gefühlvolle Texte, die aus genauen Beobachtungen hervorgegangen sind und gerne auch mal ironisch werden. „Von der Last der Mühe“ heißt ein Gedicht von Cornelia Bera, die freimütig einräumt, „am Schreibtisch / schreibe ich geschäftig / für klingende Münze“, aber trotzdem im Schreiben mehr sieht als Broterwerb: „nachts träume ich / Geschichten / für morgen“.
Die Freiheit darf nicht fehlen. Daniela Schulz leitet das Gedicht dazu ein mit der Zeile „Was für ein Wort“, die Verlegerin Andrea Schröder sinniert über die „Blaue Stunde in Berlin“. Sie liefert auch ein Gedicht passend zur Jahreszeit: „Wintergenuss“. Mit dem Foto einer winterlichen Straße aus Schöneberg illustriert sie Stefan Heinaus „Guten Morgen“, in dem passend zur Metropole „Reihen parkender Autos“ nicht fehlen dürfen. Wem es nach dem langen hießen Sommer jetzt zu kalt geworden ist, für den hat Irmgard Sassenroth einen Trost. „Der lange Winter ist vorüber“ heißt ein Gedicht von ihr.
Die Anthologie „Wortgeschenke“ zeigt, dass lyrisches Sprechen bei aller Fantasie nicht abgehoben sein muss. Der 380 Seiten starke Band kostet 39,90 (ISBN 978-3-944990-22-4).
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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