Corona-Krise macht einen normalen Sommerurlaub fast unmöglich
Auf Ferien verzichten?

Die Sommerferien sollten 2020 wegen Corona verkürzt werden, meinte kürzlich Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) und erntete damit viel Ablehnung in den Bundesländern.

Meines Erachtens ist an dem Vorstoß aber nur eines zu bemängeln: Er ist noch viel zu zaghaft. Ich finde, wir sollten in diesem Jahr überhaupt keine großen Sommerferien bekommen. Nehmen wir optimistisch an, die Corona-Krise wäre im Sommer einigermaßen beherrschbar, dann würden just in dem Moment, in dem sich an Schulen so manche Einschränkungen lockern, die Schüler in die Ferien geschickt. Das ist meiner Meinung nach nicht sinnvoll. Zumal sie dann zu Hause auf Eltern treffen, die ebenfalls so langsam wieder an einen geregelten Berufsalltag denken könnten.

Es geht vielleicht maximal zur Ostsee

Außerdem werden unsere Reisemöglichkeiten selbst unter günstigsten Bedingungen weitgehend eingeschränkt sein. Beliebte Urlaubsziele wie Italien oder Spanien fallen aus. Wir werden möglicherweise nicht einmal bis an die Ostsee kommen. Was vielleicht erlaubt wird, sind Fahrten in die nähere Umgebung, und auch das eventuell mit Vorgaben gegen zu großen Andrang.

Es mangelt so ziemlich an allen Voraussetzungen für sechswöchige entspannte Ferien. Außerdem fehlt vielen Schülern sicher auch eine Menge Unterrichtsstoff, der ja noch irgendwann nachgeholt werden muss. Aber wann? Also streichen wir die Ferien am besten ganz – oder zumindest zu einem großen Teil. Das aktuelle Schuljahr wird irgendwie zu Ende gebracht, danach beginnt sehr schnell das neue. Dafür werden die Ferien zu Weihnachten und im nächsten Jahr verlängert, – wenn Corona das erlaubt. Hitzefrei an besonders heißen Tagen kann es natürlich geben.

Sollten wir in diesem Jahr auf lange Sommerferien eher ganz verzichten?
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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