Corona und die „aufmerksamen Nachbarn“
"Gefährliches" Bierchen

Die Polizei informiert auch über Twitter über ihre Einsätze. Viele haben mit Corona zu tun. Da geht es um Gewalt bei sogenannten Hygiene- und anderen Demos. Manchmal aber auch um Kleinigkeiten.

Etwa, wenn Beamte das gemeinsame Biertrinken einiger junger Männer auf einem Balkon beenden. „Aufmerksame Nachbarn“ hätten darauf hingewiesen. Ich habe diesen und ähnliche Tweets so gelesen, dass sich selbst die Polizei über solche Gefahrenabwehr eher amüsiert. In der Corona-Krise wurden viele positive Eigenschaften deutlich. Ebenso manche negative. Dazu gehören nach meiner Meinung auch die Aktivitäten der „besorgten Bürger“. Einige bringen jede wirkliche oder vermeintliche Übertretung sofort zur Anzeige. Selbstverständlich sollen wir uns an die geltenden Regeln halten. Nach meiner Einschätzung machen das noch immer die meisten. Ausnahmen ändern nichts am Gesamtbild.

Da rufe ich nicht die Polizei

Zugegeben, zwischen dem, was als No-Go zu gelten hat, und dem, was mit zugedrücktem Auge toleriert werden kann, sind die Grenzen fließend. Ich habe auch schon Menschen angepflaumt, die in größeren Gruppen unterwegs waren. Aber ich käme nicht auf die Idee, deshalb die Polizei zu rufen. Trotz Lockerungen leben wir seit vielen Wochen im Ausnahmezustand. Nicht für alle ist der gleich gut zu verkraften.

Sie habe zwei Kinder im Pubertätsalter, erzählte mir kürzlich (am Telefon) eine Frau. Die beiden würden die Situation ganz gut meistern, auch im Home-Schooling brav ihre Aufgaben erledigen, aber natürlich unter den Einschränkungen leiden. „Ich kann nicht verhindern, dass sie sich manchmal mit Freunden treffen.“ Dabei dürfen sie aber keinem „aufmerksamen Nachbarn“ auffallen.

Fördert die Corona-Krise das Denunziantentum?
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

11 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 273× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 909× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 252× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.