Überlebenswichtiger Piks
Im Berliner Durchschnitt sind zu wenige Kinder geimpft
Meine Tochter besucht seit Kurzem eine Kita. Ob sie gegen bestimmte Krankheiten geimpft sei, wurde schon bei Abschluss des Vertrags gefragt. Sie ist es.
Das gilt für die große Mehrheit der Berliner Kinder. Aber nicht für alle. Und da liegt das Problem. Laut Experten geht zum Beispiel bei Masern das Ansteckungsrisiko gegen Null, wenn 95 Prozent eines Jahrgangs einen entsprechenden Schutz vorweisen können. Er liegt aber im Berliner Durchschnitt bei rund 92 Prozent, in manchen Gebieten noch darunter.
Gerade dort bestehe die Gefahr, dass eine erneute Epidemie ausbrechen könnte, warnte jetzt ein Vertreter des Gesundheitsamts Friedrichshain-Kreuzberg. Abgelehnt wird Impfen vor allem im eher gut situierten und öko-affinen Milieu. Begründet wird das häufig damit, dass Impfungen Nebenwirkungen hätten. Außerdem seien sie ein Mittel, um die Geschäfte der Pharma-Industrie am Laufen zu halten. Das ist nicht ganz falsch, greift aber zu kurz. Manche vermeintlichen Schutzspritzen sind nach meiner Meinung zwar nicht nötig. Etwa bei Grippe. Bei Kinderkrankheiten sieht das aber anders aus. Wer mal Masern hatte, ist froh, dass das heute verhindert werden kann.
Und was die Unverträglichkeit der Impfung betrifft: Laut Studien ist sie bei etwa 2,5 Prozent von Kindern eines Jahrgangs möglich. Umgekehrt bedeutet das: Wenn nur diese 2,5 Prozent keine Vorsorge hätten, wäre das Impfquantum erreicht, das ein Übergreifen verhindert. Deshalb finde ich: Alle anderen müssen die Impfung vorweisen. Was meinen Sie?
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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