Zu heiß zum Arbeiten
Opposition und Bund der Steuerzahler kritisieren Hitzefrei in der Verwaltung

Berlin stöhnt unter den tropischen Temperaturen. Mitarbeiter einiger Senatsverwaltungen bekamen deshalb hitzefrei. Doch nicht alle finden das gut.

Wer bei dieser Hitze täglich viele Stunden in einem Büro ohne Klimaanlage arbeiten muss, denkt gern an seine Schulzeit zurück. An besonders heißen Tagen gab es damals hitzefrei. Erinnern kann ich mich aber nicht, dass der versäumte Unterricht nachgeholt wurde. Hitzefrei war hitzefrei – ohne Wenn und Aber.

Gilt das auch für Mitarbeiter im öffentlichen Dienst? Zwar gibt es auch in der Arbeitsstättenverordnung Regeln, wann ein Büro zu heiß fürs Arbeiten wird. Automatisch frei bekommen die Mitarbeiter aber nicht – vor allem nicht, ohne die Arbeitszeit nachzuholen. Immerhin haben die Berliner Behörden nicht gerade wenig zu tun. Und sie arbeiten als öffentlicher Dienst auf Kosten der Steuerzahler.

Folgerichtig kam es zu Diskussionen, als einige Verwaltungschefs dennoch hitzefrei gaben – zunächst ohne Pflicht zum Nacharbeiten. Mittlerweile haben fast alle die Entscheidung zurückzogen. Nur Bausenatorin Lompscher nicht. Sie ließ ihre Mitarbeiter an den drei besonders heißen Tagen der vergangenen Woche die Kernarbeitszeit um 14 statt um 15 Uhr beenden. Und hitzefrei hieß in dem Fall frei – Nacharbeit nicht vorgesehen. Der Protest folgte prompt. CDU, FDP und der Bund der Steuerzahler finden das angesichts der vielen Probleme beim Wohnungsbau alles andere als angebracht. Aber mal ehrlich, es geht um eine Stunde an drei Tagen. Lohnt sich die Aufregung?

Autor:

Jana Tashina Wörrle aus Charlottenburg

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