Freizeit am Frauentag
SPD, Linke und Grüne wollen den 8. März zum gesetzlichen Feiertag machen
SPD, Linke und Grüne in der Hauptstadt meinen: Der Frauentag soll in Berlin ein Feiertag werden.
Das Institut der Deutschen Wirtschaft hat berechnet, dass ein Feiertag, an dem bundesweit nicht gearbeitet wird, Deutschland rund zehn Milliarden Euro kostet. Das hat einige Bundesländer aber nicht abgeschreckt, 2018 einen neuen einzuführen: den Reformationstag am 31. Oktober. Berlin nicht. Bislang bleibt die Hauptstadt mit neun gesetzlichen Feiertagen Schlusslicht.
SPD, Linke und Grüne haben nun beschlossen, das zu ändern. Doch Berlin wäre nicht Berlin, wenn sich die Stadt einfach an andere anschließen würde. Hier soll der 8. März – der Weltfrauentag – zum neuen Feiertag werden. Die Parteien wollen einen entsprechenden Antrag ins Abgeordnetenhaus einbringen. Schon 2019 könnte Berlin dann zehn gesetzliche Feiertage haben.
Bleibt jedoch die Frage nach dem Inhalt. Kann also ein Feiertag wie der Frauentag mehr Bedeutung bekommen, wenn man an diesem Tag nicht arbeiten muss? Die Sozialistin Clara Zetkin hat den Frauentag im Jahr 1910 für mehr Mitbestimmung und gleiche Rechte initiiert. Als die Diskussion um den möglichen neuen Berliner Feiertag startete, rief ein Leser der Berliner Woche in der Redaktion an, um sich zu beschweren, dass das ja nur ein Feiertag für die Hälfte aller Berliner wäre. Da gesetzliche Feiertage immer für alle gleichermaßen gelten, kann er das wohl nur inhaltlich gemeint haben. Den freien Tag darf er ja schließlich auch genießen.
Autor:Jana Tashina Wörrle aus Charlottenburg |
3 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.